Schluss mit "doppelt gemoppelt"

TRIER-LAND. Doppelzuständigkeiten abbauen, klare Strukturen schaffen, Effizienz erhöhen – das sind die Ziele der neuen Organisationsstruktur bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung Trier-Land. Statt fünf Fachbereichen gibt es künftig nur noch vier.

Neben der Stadtverwaltung Trier gibt es im Oberzentrum eine weitere kommunale Behörde, die im Umbau begriffen ist: die Verbandsgemeinde-Verwaltung Trier-Land in der Gartenfeldstraße. Sie steht zwar etwas im Schatten ihrer großen Schwester am Augustinerhof, doch auch hier bringt die neue Organisationsform personelle und strukturelle Veränderungen mit sich, die gemessen an der Reformfreudigkeit von öffentlichen Verwaltungen geradezu revolutionäre Ausmaße haben. Neuer Büroleiter und damit verwaltungsintern Stellvertreter von Bürgermeister Wolfgang Reiland (CDU) wurde zum 1. Januar Elmar Mertesdorf. Der Kämmerer löst Hermann-Josef Franz ab, dessen Freistellungsphase der Altersteilzeit im neuen Jahr begonnen hat. Franz war 47 Jahre im öffentlichen Dienst tätig. Zumindest dem Namen nach aufgelöst wurde nun auch das Ressort "Hauptverwaltung". Haushaltsexperte Mertesdorf steht dem neu strukturierten Fachbereich I (Organisation und Finanzen) vor.Gebäudemanagement neues Sachgebiet

Auch Sozialamt und Ordnungsamt firmieren nicht mehr unter einem eigenen Dach, sondern sind neuerdings dem Fachbereich "Bürgerdienste" zugeordnet. Dort sind alle Funktionen "angedockt", die den Bürger unmittelbar betreffen, angefangen von der Ausstellung eines Passes über das "Rathaus vor Ort", das Standesamt, die sozialen Hilfen bis hin zu Jugend, Freizeit, Schulen und Kindergärten. Leiter dieses Fachbereichs ist Richard Bohlen. Der dritte Fachbereich, die Bauabteilung, bleibt unter der Leitung von Werner Monzel als solcher erhalten, allerdings wird er anders aufgeteilt. Neu ist das Sachgebiet "Zentrales Gebäudemanagement". Die Verbandsgemeindewerke mit ihrem Leiter Jürgen Karst bilden den vierten Hauptarm der neuen Organisationsstruktur, an der in der VG-Verwaltung Trier-Land bereits seit zweieinhalb Jahren gezimmert wird. "Wir gehen über die Mustervorgaben des Gemeinde- und Städtebundes hinaus", sagt Verwaltungschef Reiland. Die Dachorganisation der Kommunen in Rheinland-Pfalz drängt nicht zuletzt wegen der bevorstehenden Einführung des neuen Haushalts- und Rechnungswesens ("Doppik") auf organisatorische Nachbesserungen in den Ämtern. Nicht ohne Stolz verweist der Bürgermeister darauf, dass Trier-Land als eine der schlankesten Verwaltungen in Rheinland-Pfalz die Doppik-Einführung zum 1. Januar 2008 ohne zusätzliches Personal bewältigen wird. Ziel der internen Struktur sei es, klare Strukturen zu schaffen, Doppelzuständigkeiten zu vermeiden und mehr Effizienz durch besseres Controlling zu erzielen. Bewusst habe man den Verwaltungsteil und bürgerrelevante Vorgänge voneinander getrennt. Reiland: "Deshalb haben wir das neue Jahr auch unter das Leitthema ,Der Bürger als Kunde‘ gestellt." Profitieren sollen von der neuen Struktur aber nicht nur die Bürger, sondern auch die Ratsherren und -damen der VG. Im Laufe des Jahres, so kündigt Reiland an, werde ein Ratsinformationssystem aufgebaut - soll heißen: Über das Internet sind rund um die Uhr Informationen abrufbar. Der Service reicht von Sitzungsunterlagen bis zur Kontrolle, wann und wie bestimmte Beschlüsse der Gremien umgesetzt worden sind.

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