Mehring. (kat) Ein Blick zurück: Die Kriegswirren machten auch vor dem Leben von Rudolf Loskill nicht Halt. Von 1946 bis 1947 war er als Kriegsgefangener im schottischen Nemphlar. "Ich arbeitete dort auf der Tomatenfarm bei der Familie Robert und Grace Hannah", erzählt der Senior. Und den drei Töchtern der Familie habe er damals bei den täglichen Hausaufgaben zur Seite gestanden. "Dabei habe ich schottisches Englisch gelernt", berichtet Rudolf Loskill. Aber auch die Hannahs haben von dem Mann aus dem Moselort Dinge übernommen: "Die von mir eingeführte Tradition des Christbaums wird auch heute noch von den Nachfahren praktiziert."Freundschaft bis in die dritte Generation

Der Kontakt zwischen dem Kriegsgefangenen und den Hannahs riss auch nach seiner Heimkehr nicht ab. Seitdem besteht bis in die dritte Generation eine freundschaftliche Verbindung mit Folgen: Die Sprachkenntnisse haben sich beiderseits vertieft, hin und wieder werden gemeinsame Ferientage verbracht, oder die Familie Hannah taucht wie jetzt bei einer Geburtstagsfeier als Überraschungsgast auf. Bei einem Schoppen Wein plauderten Hannah-Tochter Grace, ihr Mann Gordon und Rudolf Loskill über früher und heute.