Schule in Rodt: Statt Container Stein auf Stein

Zemmer/Newel · Eigentlich sollte es schnell gehen. 1,4 Millionen Euro wollte die Verbandsgemeinde Trier-Land in zwei Grundschulen investieren. Denn zum neuen Schuljahr droht Platznot. Doch nun wird es wohl länger dauern und teurer werden.

Zemmer/Newel. Wäre es nach den Vorschlägen der Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land gegangen, würde es fix gehen. Nach aktueller Schätzung sollten 820 000 Euro in die Erweiterung der Grundschule Zemmer investiert werden. Doch nur in Newel-Butzweiler bleibt es bei der geplanten Summe für die Schulerweiterung.
Dabei sind die Ausgangssituationen für die in den Ortsteilen Butzweiler und Rodt gelegenen Gebäude ähnlich: Die Schulen drohen aus allen Nähten zu platzen. Denn anders als in vielen anderen Schulen gibt es steigende Schülerzahlen und damit mehr Klassen (der TV berichtete).
Günstigere Lösung


Wobei seit der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats Trier-Land wieder offen ist, was denn nun in Rodt gebaut werden soll und was das kostet. Bis zur Sitzung lautete der Plan, eine Klasse in Massivbauweise und zwei weitere Räume in Containerbauweise zu errichten. Dabei werden Teile der Konstruktion vorgefertigt und später mit dem bestehenden Gebäude verbunden. Für diese Lösung hatte der Rat votiert, weil sie günstiger ist als massives Bauen und nicht klar ist, ob es Zuschüsse gibt.
Inzwischen hat die Schulaufsicht den Bedarf für drei Räume anerkannt. Deshalb wird es auch Zuschüsse geben. Für die Freien Wähler hat deshalb Fraktionschef Michael Holstein in der Ratssitzung beantragt, dann doch lieber die massive und teurere Lösung umzusetzen.
Der Einwand von Werkleiter Jürgen Karst, dass dann der Fertigstellungstermin im Sommer nicht zu halten sei und Bauten in Containerbauweise inzwischen Standard seien, änderte am Ende nichts. Die Mehrheit sprach sich dafür aus, noch einmal umzuplanen. Zumal der Rodter Schulleiter Alexander Weber dem Rat gesagt hatte, dass eine Klasse in ein Notquartier in der Turnhalle umziehen könne.
Was dieser Kurswechsel finanziell bedeutet, ist derzeit noch offen. Von Mehrkosten in Höhe von 70 000 Euro war die Rede. Dann müssten rund 900 000 Euro investiert werden. Wie teuer es wirklich wird, ist derzeit offen. Denn das für beide Schulerweiterungen zuständige Planungsbüro muss nun neu rechnen. Im Fall der Schule in Butzweiler hat der Verbandsgemeinderat seine Entscheidung aus dem September für den Bau neuer Räume nicht gekippt. Dort soll ein 80 Quadratmeter großer Anbau entstehen. Dieses Vorhaben kostet inklusive Brandschutzarbeiten rund 580 000 Euro. Es wird nach aktueller Einschätzung der Planer bis zum neuen Schuljahr fertig.
Meinung

Schluss mit dem Lavieren
Erst muss es die Billigvariante sein, um dann doch wieder umzuplanen. Und am Ende dauert es wieder einmal länger. Es drängt sich der Eindruck auf, dass diese Vorgehensweise in Trier-Land Standard ist. Doch mit diesem Lavieren sollte Schluss sein. Denn der normale Bürger kann wie im Fall der Rodter Schule nur schwerlich nachvollziehen, warum am Ende dann doch wieder alles anders als geplant laufen soll. h.jansen@volksfreund.de

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