Schwarze Zahlen, rosa-rote Ziele

TRIERWEILER. Die Gemeinde Trierweiler hat ein ehrgeiziges Ziel: Sie will kinder- und familienfreundlichste Kommune der Region werden. Nun hat der Gemeinderat einstimmig einen Rekord-Haushalt verabschiedet, der den Ort in diesem Bestreben einen großen Schritt nach vorne bringt.

Der letzte Satz seiner Haushaltsrede war Ortsbürgermeister Matthias Daleiden fast schon zu pathetisch, aber dann kam es ihm doch über die Lippen: "Wir alle können uns glücklich schätzen, in einer solchen Gemeinde zu wohnen." Zuvor hatte Daleiden einen Haushalt für das Jahr 2007 vorgestellt, wie er positiver kaum sein könnte, und den keine Kommune in der Größenordnung der Mehrortsgemeinde Trierweiler (rund 3500 Einwohner) weit und breit aufweisen kann. Größer als der Haushalt von Trier-Land

Schon die Größenordnung ist außergewöhnlich: neun Millionen Euro. Zum Vergleich: Das ist noch ein Tick mehr als der Haushalt der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land (8,8 Millionen Euro ohne die VG-Werke). Einige Eckpunkte des Zahlenwerks zeigen die Ausnahmestellung der reichen Kommune: 350 000 Euro beträgt die "freie Finanzspitze", das ist der Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt, jenem Etat-Teil, in dem die Kosten für die laufenden Ein- und Ausgaben aufgeführt sind. Diese Summe kann zusätzlich für Investitionen aufgewendet werden, weshalb die Höhe der Finanzspitze gemeinhin als verlässlicher Parameter für die Finanzkraft einer Gemeinde gilt. Ferner kann die Gemeinde ihre Schulden von knapp einer Million Euro um rund 150 000 Euro reduziert und 257 000 Euro der Rücklage zuführen. Das seien Rahmenbedingungen wie sie besser nicht sein könnten, sagt Ortschef Daleiden. Und sie helfen ihm, einen gewaltigen Schritt zu einem hoch gesteckten Ziel zu tun: kinder- und familienfreundlichste Gemeinde weit und breit zu werden. 4,6 Millionen Euro kann die Kommune investieren. Der größte Batzen ist für die Erschließung des Baugebiets Trierweiler (3,2 Millionen Euro) vorgesehen. Die Ausfinanzierung des Kunstrasensportplatzes in Udelfangen verschlingt 230 000 Euro, und für den Neubau von Kindergarten-Krippenplätzen in Sirzenich ("ein Meilenstein in der Kinderbetreuung") stehen 480 000 Euro zur Verfügung. Rund 500 000 Euro stehen für den Bau des Gemeindehauses Fusenich im Haushalt; damit wird das Projekt vorfinanziert, weil die Zuschüsse des Landes voraussichtlich erst im Jahr 2008 fließen werden. Mit dem Bau des Bürgerhauses gehe ein lang gehegter Wunsch der Fusenicher in Erfüllung, so Ortsbürgermeister Matthias Daleiden. Zu den kinder- und familienfreundlichen Maßnahmen zählt auch der Bau eines Beachvolleyball-Spielfeldes in Trierweiler und einer Skaterbahn in Sirzenich. Die erste größere Maßnahme des mit den Bürgern abgestimmten Verkehrsberuhigungsprojekts betrifft die Straße "Auf dem Steg". Hierfür werden 50 000 Euro ausgegeben. Weiteres Ziel ist es nach den Worten des Ortsbürgermeisters, die Gemeinde in naher Zukunft schuldenfrei zu machen.

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