Schweich, wie es singt und lacht

Aus einer "Schnapsidee" wurde ein Volltreffer: Die "Schweicher Chormeile" ließ am Wochenende Himmel und Menschen singen und klingen. Petrus verwöhnte beim bunten Sängerfest der Chormusik mit Sonnenschein, und mehr als 20 Chöre aus der Region Trier begaben sich auf den drei Bühnen in der Stadt auf gesangliche Zeitreisen quer durch die Geschichte der Musik.

 Das Volkslied lebt: Auch wenn die meisten ins Liedblatt schauen mussten, haben sie bei der Schweicher Chormeile kräftig mitgesungen. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Das Volkslied lebt: Auch wenn die meisten ins Liedblatt schauen mussten, haben sie bei der Schweicher Chormeile kräftig mitgesungen. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. Familie Föhr aus Trier-Ehrang ist mit dem Fahrrad gekommen. "Eine ganze Stadt, die singt, das gibt's doch nicht alle Tage. Wir lieben Volkslieder, schön, hier zu sein", sagen sie. Dicht an dicht drängen sich Jung und Alt beim Offenen Singen auf dem Kirchplatz. "Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit", weht es melodisch ansteckend über den Kirchhof. Und das ganz ohne Gotthilf Fischer.Alfons Theis am Weinstand hat alle Hände voll zu tun: "Nach dem Hochamt heute Morgen ging's los. Das ist ein Superfest. Etwas für die Seele."Chor-Ensembles ganz unterschiedlicher Art geben sich ein Stelldichein: Kinder-, Männer- und Frauenchöre sowie gemischte Gemeinschaften singen abwechselnd, finden viel Publikum und viel Beifall.Elfriede Ostermann aus Thomm musste sich zwar gedulden, bis Mann und Enkel vom Thommer Bergrennen zurück waren, aber jetzt sitzt sie über das ganze Gesicht strahlend auf einer kleinen Mauer, träumt und singt vom "schönsten Wiesengrunde" und dem lieben Gott, der rechte Gunst erweisen will.Für Cordula Follmeier gleich das Stichwort, von den wunderschön gestalteten Gottesdiensten zu schwärmen und einer "ungewöhnlich kräftig mitsingenden Gemeinde".Lydia und Matthias Diederich, beide engagierte Sänger aus Schweich, wollten einmal hören, wie sich andere Chöre so präsentieren und was wo und wie gesungen wird. Schade sei allerdings, dass die Akustik zu wünschen übrig ließ. Sie sagen: "Mitunter sind die Stimmen auf der Bühne verhallt."Problematisch war vor allem der Straßen- und Motorenlärm vor der Rathaus-Bühne, obwohl die Stadt komplett abgesperrt war.Die Akustik und eine noch frühere Sperre für den Verkehr sind auch die Punkte, die es für den Ideen-Geber und Chef-Organisator der ersten "Schweicher Chormeile", Joachim Wagner, zu verbessern gilt. "Bei der zweiten Auflage in zwei Jahren", verspricht er. "Die Menschen singen nun einmal gerne. Das hat dieses Wochenende sehr eindrucksvoll gezeigt. Das viel gescholtene Volkslied lebt und hat einen hohen Stellenwert."

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