Schwellenängste unbegründet

Technologisches Wissen ist ein wichtiges Kapital für eine Region und ihre Unternehmen. Immerhin gilt es mehr denn je, sich im weltweiten Wettbewerb zu behaupten. Die Zukunftsinitiative Eifel setzt deshalb auch auf diesem Feld den Hebel an.

Daun/Aachen. Die Eifel soll nicht nur als Tourismus-Paket gemeinsam vermarktet werden. Dem kompletten Strukturwandel möchten die Landräte und deren Organisationsstäbe offensiv begegnen. Dazu zählt unter anderem, das Handlungsfeld "Technologie und Innovation" mit Leben zu füllen. Ziel ist es, die bislang nicht optimal genutzten Potenziale regionalspezifisch anzupassen und mit hoch qualifiziertem Personal auszustatten.

Die für diese Aufgabe zuständigen Kümmerer, Ruth Roelen (Kreis Aachen) und Alfred Bauer von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) des Vulkaneifelkreises, sind sich einig: "Nachhaltig wirkende Impulse sollen gesetzt werden, um die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gezielt voran zu bringen."

Erfolgreich gestartet ist dieses Netzwerk Ende 2006, als mit Vertretern der Hochschulen erste Themenschwerpunkte diskutiert wurden. Neben Professoren und Mitarbeitern der Hochschulen aus Aachen, Trier und Koblenz waren auch Vertreter der lokalen Wirtschaftsförderung und der Kammern beteiligt. Als Partner fungiert inzwischen auch das Forschungszentrum Jülich. Bis heute wurden insgesamt rund 50 Unternehmergespräche geführt. Daraus ergaben sich zum einen konkrete Arbeitsaufträge, zum anderen wichtige Hinweise für das Initiieren branchenspezifischer Verbesserungen.

Für Alfred Bauer sind diese Bemühungen "nicht nur eine Frage des Faktischen, sondern eine Frage des Kopfes". Besonders für kleinere Betriebe gelte es, Vorurteile in Zusammenhang mit Hochschulen abzubauen. "Wir sind bestens versorgt mit Hochschulkompetenz. Es gibt da inzwischen durchaus kurze Wege", betont Bauer. Schwellenängste seien jedenfalls unbegründet.

Als Beispiel nennt er die Initiative eines Ziegenhofs in Gillenfeld, deren Geschäftsinhaber gemeinsam mit Studenten der Fachhochschule Trier ein neues Kommunikationskonzept entwickelt hätten - und zwar mit Erfolg. Laut Alfred Bauer und Ruth Roelen präsentieren auch die Hochschulen ihre Arbeit mit den Betrieben "wie ein Aushängeschild". Den Professoren sei die Kooperation keineswegs zu flach, ganz im Gegenteil.

Aus der Taufe gehoben wurde in Zusammenarbeit mit den Kreisen Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Ahrweiler und Trier-Saarburg auch das Projekt "Gemeinsam sind wir Zukunft - Hochschule und Wirtschaft" unter Federführung der WfG Vulkaneifel. Aufgrund der in einer Analysephase gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen einer Unternehmer- und Studentenbefragung steht nun die Konzeptions- und Umsetzungsphase im zweiten Halbjahr 2008 an. mehi/bre

Weitere Informationen für Betriebe und Kontakt: Alfred Bauer, WfG Vulkaneifel, Telefon 06592/933-2001, E-Mail: alfred.bauer@vulkaneifel.de und Ruth Roelen, Kreis Aachen, Telefon 0241/5198-2528, E-Mail: ruth-roelen@kreis-aachen.de

Im nächsten Teil unserer Eifel-Serie befassen wir uns mit der Dachmarke Eifel.

Extra Kooperation: Aus der bisherigen Netzwerkarbeit der Zukunftsinitiative Eifel (Handlungsfeld Technologie und Innovation) haben sich etliche konkrete Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen ergeben. So entschlossen sich unter anderem die Firmen Dürr Ecoclean, C.A. Picard (beide Monschau), Otto Junker (Simmerath), Deutsche Mechatronics GmbH (Mechernich), KKT GmbH (Kall), Isola GmbH (Düren) sowie Pfeifer&Langen (Euskirchen) zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Aachen. Laut den Organisatoren werde dieser Schritt nicht zuletzt dadurch dokumentiert, dass mehr als 20 Studenten in Eifeler Unternehmen vermitt telt worden seien, um dort ihre Diplom-Arbeiten zu schreiben und den praktischen Alltag kennen zu lernen. Einige von ihnen hätten nach dem Studium dort eine Anstellung erhalten.

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