Seelen-Balsam aus Fernost

Mit chinesischer und indonesischer Musik, Tänzen aus Bali und asiatischen Köstlichkeiten entführten sieben Künstler das Publikum in der Schweicher Synagoge in eine zauberhaft andere Welt.

Schweich. Ein bisschen wie Urlaub an einem kühlen Oktoberabend in Schweich war das Gefühl, das die fünfzig Besucher in der Schweicher Synagoge beschlich. Mit einem gefühlvollen Lied begann der asiatische Kleinkunstabend, den das Theaterzentrum Stierstall Schweich veranstaltete: Der bekannte Akupunkteur Harry Iman griff nicht zu Nadeln, sondern entlockte einer Muye (Holzfisch) wunderbare Klänge. Die in Peking geborene Yasmin Lungi Dong brillierte mit ihrer beseelten Stimme und Melodien aus dem "Wang Quin" (Hackbrett), während Michael Fei Sun die chinesische Geige sensibel forderte. Meditativer Wohlklang durchflutete die Synagoge und jeglicher Alltagsstress fiel von den Zuhörern ab, das verrieten die zunehmend entspannten Gesichter. Kontrastreich waren die Darbietungen zweier Künstler aus Köln. Mit teils dumpfen, teils schrillen Tönen, die sie ihren exotischen Instrumenten entlockten, überraschten die indonesischen Musiker das Publikum. Neben der indonesischen und chinesischen Musik faszinierten die Tänze aus Bali. Im goldgelben prächtigen Kostüm trippelte die Tänzerin durch den Synagogengang. Die Füße, die Finger, der ganze Körper waren in Bewegung. Mit ihrer Partnerin

präsentierte die asiatische Künstlerin einen imposanten Werbungstanz. Auch der fernöstliche Maskentanz wurde bestaunt.

Sanft anmutende Bewegungen aus dem Tai Chi führte Harry Iman in Verbindung mit Live-Musik vor. Schon der bloße Anblick der fließenden Einheiten aus dem Schattenboxen wirkte beruhigend.

Da Kultur und Essen viel von einem Land preisgeben, wurden die Besucher in der Pause mit asiatischen Köstlichkeiten verwöhnt: chinesische Brötchen mit einer Fleischfüllung und indonesischer Klebreis mit Hühnerfleisch wurden serviert.

"Es ist eine Seltenheit, dass asiatische Kunst so dargeboten wird, Es war ein eindrucksvolles besonderes Erlebnis", lobte Besucher August Schlöder aus Schweich. Mit viel Applaus für die Künstler endete die kleine Reise in die fernöstliche Kultur.

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