Sonnenstrom von der Mehringer Höhe

Der Sonnenenergie-Boom in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich hält an: Ende August ging in Longuich das bisher größte Solarkraftwerk des Landes ans Netz. Noch etwas größer ist die Anlage, die nun auf der Mehringer Höhe beim Weiler Neumehring entsteht.

Mehring. Der größte Teil der neuen Anlage auf der Mehringer Höhe besteht noch aus einem Wald von Aluminium-Stelzen, auf die einmal die Kollektorflächen aufmontiert werden sollen. Nur scheinbar in Konkurrenz stehen die im Hintergrund sichtbaren Windräder auf der Mehringer Höhe: Die Windanlagen gehören ebenso zur Mainzer Juwi-Gruppe wie das entstehende Solarkraftwerk, das von der Juwi Solar GmbH in Bolanden errichtet wird.

Investierte Summe: 12,5 Millionen Euro

Die in Mehring investierte Summe beträgt nach Auskunft von Juwi-Sprecher Christian Hensch rund 12,5 Millionen Euro. Dafür entsteht ein Solarkraftwerk, das aus 46 560 Kollektoren bei starker Sonneneinstrahlung maximal 3,5 Megawatt Strom produzieren kann. Dies reicht zur Versorgung von etwa 1000 Haushalten. Die durchschnittliche Jahresleistung wird mit rund 3,4 Millionen Kilowatt angegeben.

Die Arbeiten auf der Mehringer Höhe zeigen indessen deutliche Fortschritte: Im südlichen Teil des Geländes ziehen sich schon etliche Reihen mit fertig montierten Kollektoren über den Hang. Radlader transportieren ständig große Kartons mit neuen, schwarzglänzenden Kollektormodulen an. Nur wenige Minuten dauert die Montage eines einzelnen Kollektors - man kann die Anlage förmlich wachsen sehen. Nach Angaben von Bauleiter Andreas Stengel handelt es sich bei den Modulen um Cadmium-Telluritzellen eines US-Herstellers, der auch in Frankfurt/Oder produziert. Die gleichen Module wurden auch für die Anlage in Longuich verwendet.

"Zurzeit arbeiten hier täglich rund 50 Leute von zwei Firmen", erklärt Stengel. Eine Firma sei für den mechanischen Aufbau der Anlage zuständig, das andere Unternehmen aus der Elektrobranche kümmert sich um die Verkabelung.

Kabel aus der Erde gerissen

Umgeben ist das rund 14 Hektar umfassende Areal von einem meterhohen, stabilen Zaun. Einen 100-prozentigen Schutz gegen ungebetenen Besuch bietet der allerdings auch nicht: Als sich der TV am Dienstag auf der Baustelle informieren will, trifft er dort auf Beamte der Kripo Schweich und des Ordnungsamtes der VG Schweich. Trotz des Zauns und eines zivilen Wachdienstes hatten sich Unbekannte in der Nacht auf das Gelände eingeschlichen und bereits verlegte Kabel im Wert von rund 2000 Euro aus der Erde gerissen.

"Diese Diebstähle sind prinzipiell nur während der Bauzeit ein Problem, erklärt der Bauleiter. Sei so eine Anlage erst einmal in Betrieb, schrecke die Angst vor der Elektrizität potenzielle Kabeldiebe ab.

Verläuft alles nach Plan, wird das Mehringer Solarkraftwerk ab November den ersten Strom ins Netz einspeisen. Im Dezember soll es vollständig fertiggestellt sein.

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