Sorge um den Bildungs-Standort

Der Verbandsgemeinderat Ruwer ist bemüht, die Trägerschaft über Regionale Schule Waldrach/Osburg "im Hause" zu halten und nicht an den Kreis abgeben zu müssen. Sollte der derzeitige Entwurf des Mainzer Schul-Entwicklungskonzepts Gesetz werden, würde dieser Fall nämlich eintreten.

Schweich. Zur Verbandsgemeinderatssitzung am Mittwoch hatte die Verwaltung einen Resolutionsentwurf zum Thema "Schulträgerschaft" vorgelegt, der einstimmig angenommen wurde. Der Rat erklärt darin, die Trägerschaft an seiner Sekundarschule behalten zu wollen und fordert die Landesregierung auf, dazu im Schul-Entwicklungskonzept die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. "Wo es bisher mit der Schulträgerschaft einer Verbandsgemeinde gut gelaufen ist, sollte man nichts ändern. Dies ist auch die Haltung des Gemeinde- und Städtebundes", erklärte Bürgermeister Berthold Busch. Bei einer Regionalen Schule Waldrach/Osburg in Kreisträgerschaft sah Busch die Gefahr, dass sie zwischen den Schulzentren in Schweich, Hermeskeil und Trier "zerrieben" werden könnte. Erich Griebeler (CDU) kritisierte insbesondere die Abtretungsmodalitäten zu Lasten der Verbandsgemeinde (VG): "Das Schulvermögen soll an den Kreis übergehen, die Schulden für den zurückliegenden Ausbau bleiben uns erhalten. Ebenso die Personalkosten für Hausmeister, Sekretärin und Schulsozialarbeiterin." Die CDU-Fraktion fordert eine Regelung, nach der die bestehende Trägerschaft grundsätzlich erhalten bleiben soll, und die nur in Ausnahmefällen einen Übergang an den Kreis vorschreibt. Dem stimmten die anderen Fraktionen vorbehaltlos zu. Werner Mergens (FWG) bezeichnete die geplante Regelung als "unausgegorene Idee". Nach Auffassung von Günter Scherer (SPD) würde eine bisher erfolgreiche Trägerschaft durch ein Mehr an Bürokratie ersetzt. Informativen Charakter hatte der Bericht der Jugendvertretung (JuVe) der VG Ruwer. Seit Jahren besteht dieses Gremium aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es wurde geschaffen, um gezielt die Interessen dieser Alterklasse zu vertreten. Vorsitzende Theresa Reis und ihr Stellvertreter Martin Theis berichteten von zahlreichen Aktionen in den vergangenen Monaten, aber auch von dem Problem, die Altersgenossinnen und -genossen für politische Themen zu interessieren. Leider seien nicht alle Orte der VG Ruwer in dem Gremium vertreten. Versuche, dies zu ändern, scheiterten am Desinteresse. "Irgendwann verliert man die Lust, es weiter zu versuchen". Ungeachtet dessen sehen die Nachwuchs-Kommunalpolitiker durchaus Erfolge bei ihrer Arbeit. Als Beispiele dafür wurden Tipps und Hilfen bei Problemen mit Jugendräumen genannt, verbesserter Informationsaustausch zwischen den örtlichen Jugendgruppen oder auch die Aufklärungen über neue Gesetze, die für Jugendliche von Bedeutung sein könnten.

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