Sport und Wirtschaft in einer Halle

WALDRACH. Der Verbandsgemeinderat Ruwer hat mehrere Architekturbüros beauftragt, eine Vorplanung für die in Osburg geplante Mehrzweckhalle zu erstellen. Diese dient als Grundlage für einen Förderantrag beim Land. In der Sitzung beklagten sich einige Ratsmitglieder, dass sie unzureichend über das Projekt informiert worden seien.

Mehrere Architekturbüros in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer sollen Vorentwürfe für den Bau einer Mehrzweckhalle in Osburg entwerfen. Mit diesem Beschluss, den der VG-Rat Ruwer am Mittwochabend mehrheitlich fasste, ist nach dem Grundsatz-Votum, die Halle zu bauen, ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Realisierung des Großprojekts getan worden. "Positives Gespräch" beim Innenminister

Denn die Vorplanung ist Voraussetzung für den Förderantrag beim Land. Und auf Mainz setzt man hochprozentige (Förder-)Hoffnungen im Ruwertal, insbesondere seit Bürgermeister Bernhard Busch, der Osburger Ortsbürgermeister Werner Mergens und die VG-Beigeordneten bei Innenminister Karl Peter Bruch vorstellig geworden sind. In dem vom Abgeordneten Manfred Nink (SPD) eingefädelten Treffen habe Bruch das Projekt ausdrücklich begrüßt und seine Modellhaftigkeit im Bezug auf das geplante Kompetenzzentrum zur Nutzung von Holz als Energieträger und Baustoff hervorgehoben, berichtete der Bürgermeister. Der Minister habe eine hohe Förderung in Aussicht gestellt, einen Fördermix aus Strukturmitteln des Innen-, Bildungs- und Umweltministeriums. Der Verwaltungschef nannte zwar keine Prozentzahl, aber in einem Konzeptionspapier zur Halle taucht eine Förderquote von 80 Prozent auf. Busch: "Ich gehe von der ressortübergreifenden Förderung aus." Und auch Werner Mergens (FWG) ist optimistisch: "Es war ein positives Gespräch, man will uns helfen, und ich bin jetzt zuversichtlicher als vorher." Doch es gab auch kritische Stimmen im Rat - dabei wurde nicht das Projekt an sich in Frage gestellt, sondern die Art und Weise, wie die Verwaltung darüber informiert. "Aus der Schul- und Festhalle ist eine Messehalle geworden. Wir hätten im Rat über die Erweiterung diskutieren müssen", sagte Günter Scherer (SPD). Mechthild Michels (Grüne) wollte wissen, ob eine Solaranlage zur Warmwasserversorgung und ein Nahwärmenetz für Anrainerbebauung vorgesehen sei. "Vier Sportvereine warten auf die Halle"

Heinfried Carduck (CDU) findet das Pflichtenheft zum Raumkonzept "unklar" und mutmaßte, dass nach einer großzügigen Unterstützung für die Osburger Halle in der VG Ruwer für längere Zeit "Ende im Gelände" mit Fördermitteln aus Mainz sei. "Unverschämt", konterte Mergens, und verwies darauf, dass "wir im Rat andere Hallenprojekte wie in Schöndorf immer mitgetragen haben, obwohl wir in Osburg selbst eine marode Halle hatten". Und auch Ratsmitglied Hans-Peter Dellwing, der auch Vorsitzender des FSV Osburg ist, beschwichtigte: "Vier Sportvereine und 500 Kinder warten auf die Halle, ich warne davor, das Projekt zu zerreden." Es habe klare Ansagen in zwei Ausschüssen gegeben, ferner sei mit Ortsgemeinden und Vereinen gesprochen worden, wies Bürgermeister Busch die Kritik zurück. Die Befürchtung, es flössen künftig weniger Fördermittel in die VG Ruwer, sei unbegründet. Auch nach dem Rathausbau sei der Geldhahn nicht zugedreht worden. Busch erinnerte an den Mut, den der Rat beim Bau des Verwaltungsgebäudes bewiesen hat: "Den sollten wir auch jetzt beweisen." Jetzt sei die finanzielle Situation sogar besser als beim Rathaus-Neubau, der nur mit 40 Prozent bezuschusst worden sei. "Hier sitzen keine Angsthasen", bemerkte Günther Scherer. "Wir sollten den Mut haben, diese Halle zu bauen, aber auch den Mut aufbringen, darüber die kleinen Hallen nicht zu vergessen und auch da für Verbesserungen Geld auszugeben." Karl-Heinrich Ewald (SPD) mahnte zwar die frühere Einbindung des Rates an, meinte aber auch: "Noch ist es dafür nicht zu spät." Und auch Heinfried Carduck ("Ich bin nicht gegen die Halle in Osburg, aber man wird ja noch seine Bedenken wegen der Finanzierung und der Folgekosten vorbringen dürfen") äußerte sich moderater. Noch Klärungsbedarf bei Finanzierungsanteil

Apropos Folgekosten: Hier rechnet Busch nicht mit einer Erhöhung durch das Kompetenzzentrum. Die Hallengröße verändere sich dadurch nicht; auch nicht die Höhe der Energiekosten. Klärungsbedarf gebe es noch beim Finanzierungsanteil von Gemeinde und VG und bei der Frage, was mit der alten Osburger Halle passiere.

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