Sprache als Schlüssel zur neuen Heimat

Schweich · Sechs Teilnehmer des Deutschkurses im Niederprümer Hof erhalten nach erfolgreicher Prüfung das A1-Zertifikat. Der Leiter des Kurses, Karl-Heinz Schäfer, bescheinigt ihnen damit die Fähigkeit, sich über konkrete Bedürfnisse wie zum Beispiel Einkaufen verständigen zu können. Alle Teilnehmer haben einen langen Weg bis in das Schulzimmer in Schweich zurückgelegt.

 Nasrin Oki mit ihrer Tochter Julia und ihrem Deutschlehrer Karl-Heinz Schäfer. TV-Foto: Stefanie Frese-Schwarz

Nasrin Oki mit ihrer Tochter Julia und ihrem Deutschlehrer Karl-Heinz Schäfer. TV-Foto: Stefanie Frese-Schwarz

Foto: Stefanie Schwarz (sfs) ("TV-Upload Schwarz"

Schweich. Der von der Volkshochschule (VHS) Schweich organisierte Deutschkurs hatte insgesamt 15 Teilnehmer aus dem Gebiet der Verbandsgemeinde. Den Transport nach Schweich übernahm das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Alle Teilnehmer haben laut VHS Fortschritte beim Erlernen der deutschen Sprache gemacht, auch wenn nicht alle das Zertifikat nicht erhalten haben.
Eine von ihnen ist Nasrin Oki. Sie hätte die Sprachprüfung sicher bestanden - aber im Prüfungszeitraum kam ihre Tochter Julia zur Welt. Nasrin Oki ist mit ihrem Mann und ihrem älteren Sohn aus dem Iran geflüchtet. Dort wurden sie als kurdischstämmige Nichtmuslime verfolgt. Die Familie kam über Istanbul zunächst nach Frankfurt. Dann lebten sie in einer Aufnahmeeinrichtung in Trier, für kurze Zeit in Trittenheim und jetzt seit ungefähr einem Jahr in einer eigenen Wohnung in Bekond. Die Familie hat einen Antrag auf Asyl in Deutschland gestellt.
Vater Tayeb besucht einen Deutschkurs in Trier und hat bei der Dekra-Akademie an einem Qualifizierungsprogramm teilgenommen, um später in seinem Beruf als LKW-Fahrer arbeiten zu können. Der Sohn Ilyad geht in die vierte Klasse der Grundschule in Föhren, am liebsten mag er Mathematik, Sport und Sachkunde. Nasrin Oki möchte weiter ihr Deutsch verbessern, denn das ist die Voraussetzung für ihren Wunsch, eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen. Die Familie ist dankbar für die Sicherheit hier in Deutschland und für die Hilfsbereitschaft, die sie überall erleben. Sie vermissen ihre Familienangehörigen im Iran, aber sind sehr froh, dass sie selbst jetzt in Deutschland sein dürfen. Die Eltern wissen, wie wichtig das Erlernen der deutschen Sprache für ihre Zukunft ist. Aber auch Ilyad lernt täglich deutsche Wörter dazu.
Baby Julia wird es später leichter haben. Ihre Eltern hoffen, dass für sie Deutsch die Sprache ihrer Heimat sein wird. sfs

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