Südbad als Pilotprojekt

TRIER. Nur wenige Stunden vor der Sportausschusssitzung am Mittwoch erreichte Bürgermeister Georg Bernarding eine Nachricht aus Mainz: Voraussichtlich wird das Südbad eines von drei Pilotprojekten im Land, bei denen Kommunen und Privatunternehmen öffentliche Einrichtungen gemeinsam planen, bauen und betreiben.

 Noch wird auf das Okay für die Renovierung des Südbads gewartet.TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Noch wird auf das Okay für die Renovierung des Südbads gewartet.TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Soll das Südbad von Stadt und privatem Betreiber gemeinsam gebaut und betrieben werden, muss allerdings nicht nur Mainz zustimmen. Auch Berlin muss sein Okay geben. Doch Trier hat gute Chancen: Der Leiter der Mainzer Arbeitsgruppe, die solche PPP-Projekte (Private-Public-Partnership) künftig begleiten soll, ist gleichzeitig Leiter der "PPP-Task-Force" in Berlin. Renovierung in einem Zug

Wegen des Neulandes, das mit einem solchen PPP-Projekt betreten werden würde, ist einiges noch unklar: Wie müssen die Arbeiten genau ausgeschrieben werden? Welche Rolle könnten die Stadtwerke spielen? Welche Einsparungen sind durch private Partner möglich? Doch bis zum 6. Dezember - dem nächsten Sitzungstermin des Sportausschusses - sollen diese Fragen geklärt und die Entscheidung, ob die Stadt das Südbad als PPP-Projekt angehen darf und will, gefallen sein. Die Vorteile eines PPP-Projekts: Die Planungs- und Bauzeit wäre kürzer, das Bad müsste nur für einen Sommer geschlossen bleiben. Wird das Konzept konventionell umgesetzt, könnte eine zweite Saison ausfallen. Als PPP-Projekt müsste das Bad allerdings in einem Zug saniert werden. Das Eingangsgebäude würde dann gleichzeitig mit Becken und Technik renoviert. "Genehmigt uns das Land ein PPP-Projekt, erlaubt es uns wohl auch die Fertigstellung in einem Bauabschnitt", klärte Bernarding auf. Schließlich hatte das Land im August noch aus Kostengründen darauf bestanden, dass das Eingangsgebäude erst später saniert werden solle. Bis auf die technischen Lösungen steht fest, wie das Südbad später aussehen wird: Das Schwimmerbecken wird durch Sonneninseln um drei Bahnen reduziert, damit werden pro Bahn rund 125 Quadratmeter Wasseroberfläche und 280 Kubikmeter Wasservolumen eingespart. Durch die Reduzierung von drei statt zwei Bahnen ergeben sich bei den Investitionskosten zusätzliche Einsparungen von etwa 210 000 Euro, bei den Betriebskosten ein weiteres Einsparpotenzial von 6,25 Prozent, antwortete Bernarding auf Anfragen der Grünen und der CDU.Der Rand im runden Bereich des Nichtschwimmerbeckens wird um 1,50 Meter nach innen verlegt. Aus "konstruktiven Gründen" sei kein anderes Maß wählbar, erklärte Bernarding. Dieses "Zoomen" des Beckenrands bedeutet noch einmal rund 212 Quadratmeter Wasserflächen- und 200 Kubikmeter Volumenreduzierung. Um weitere rund 500 Quadratmeter wird die Wasserfläche durch Inseln im Nichtschwimmerbecken und zwischen Schwimmer- und Sprungbecken verkleinert. Insgesamt sollen so 1000 von 3500 Quadratmetern Wasserfläche eingespart werden. Auch die Wassertiefen werden verringert: Das Schwimmerbecken wird durchgängig nur noch 1,80 Meter tief sein (heute: 2,10 bis 2,40 Meter), das Nichtschwimmerbecken zwischen 0,60 und 1,35 Meter (heute: 1 bis 1,75 Meter). Wird das Bad als PPP-Projekt saniert, könnten sich Einsparungen zwischen 500 000 und 750 000 Euro ergeben. Davon könnten dann doch noch die dem Rotstift zum Opfer gefallenen Wasserspeier und -sprudler realisiert werden, schlug Bernarding vor.

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