Tausende sitzen am Morgen fest

Weil ein liegengebliebener Bus auf der A 602 bei Trier-Ruwer einen Fehlarm bei der Feuerwehr auslöste, kamen am Dienstagmorgen Tausende Berufspendler zu spät zu ihren Arbeitsstellen.

Trier-Ruwer. Nach Angaben der Autobahnpolizei Schweich wollte ein Werkstattfahrer der RMV am Morgen einen reparaturbedürftigen Linienbus über die A 602 von Schweich zur RMV-Werkstattt in Trier überführen. Gegen 6.30 Uhr gab der Bus dann auf der A 602 in Höhe der Ruwermündung seinen Geist auf: Der Fahrer steuerte mit dem qualmenden Fahrzeug noch eine dortige Haltebucht an. Laut Polizei sei der Mann verschwunden gewesen, als gegen 6.40 Uhr ein Streifenwagen dort eintraf. Die Beamten hätten den Bus "verschlossen und völlig ungesichert im Dunkeln" vorgefunden. Zuvor war das Fahrzeug wegen der Rauchentwicklung einigen vorbeikommenden Verkehrsteilnehmern aufgefallen, die dann per Handy die Feuerwehr alarmierten. Die Trierer Einsatzzentrale löste nach der Meldung vom "brennenden Linienbus auf der Autobahn" einen größeren Alarm aus: Es rückten aus der Löschzug der Berufsfeuerwehr sowie die Löschzüge Pfalzel und Ehrang. Am Ende eilten rund 50 Mann mit zahlreichen Fahrzeugen zum Einsatzort. Zu löschen gab es dort für die Brandbekämpfer zwar nichts, doch ihre Fahrzeuge blockierten nun eine Fahrbahnhälfte der A 602 in Richtung Trier. Sie mussten von der Autobahnpolizei zusätzlich abgesichert werden. Gegen 7 Uhr war die A 602 in Richtung Trier mitten im stärksten Berufsverkehr dicht. Es bildete sich ein Stau auf der A 602, der über das Moseltaldreieck bis auf die A 1 reichte. Ebenfalls blockiert war die B 52 (Ehranger Brücke).

Am Ende stand auch der Abschleppwagen im Stau



Dort staute sich der Verkehr aus Richtung Luxemburg bis zum Parkplatz "Hohe Buche" und in der Gegenrichtung bis zur Ausfahrt Mertesdorf. Ein inzwischen bestellter Schwerlast-Abschleppwagen der Firma Steil saß zunächst selbst im Stau fest. Erst gegen 8 Uhr löste sich das Chaos langsam auf.

Die Polizei wirft dem Werkstattfahrer vor, falsch reagiert zu haben. "Hätte der Mann sofort uns verständigt, hätten wir den irrtümlichen Feuerwehrgroßalarm verhindern können. Nichts wäre passiert", heißt es von der Autobahnpolizeistation Schweich. So aber hätten ahnungslose Verkehrsteilnehmer bei der Feuerwehr eine Alarmkette ausgelöst, die nicht mehr zu stoppen gewesen sei.

Von der RMV-Niederlassung Trier wird der Vorwurf zurückgewiesen. Der Mitarbeiter habe sofort die Abschleppfirma informiert. Woher sollte er wissen, dass vorbeikommende Autofahrer einfach auf "Brandverdacht" hin die Feuerwehr alarmieren würden.

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