Waldrach. Samstagmorgen, zehn Uhr. Gut 20 Männer knien, hocken oder sitzen gemeinsam mit ihrem Nachwuchs am Boden des Turnsaals der Waldracher Kindertagesstätte.
Alle sind beschäftigt und wirken sowohl interessiert als auch konzentriert. Der Grund dafür sind die 20 Tüftel-Stationen aus den Themenbereichen Naturwissenschaft und Technik, die in der Kita aufgebaut worden sind.
An einer Station wirbeln Federn und kleine Bälle über einem Luftstrom, an einer anderen hebt der kleine Julian gerade vor den erstaunten Augen seines Zwillingsbruders Lukas den Papa per Pneumatik ein paar Zentimeter hoch. Und an einer weiteren Station überprüfen die Väter per Wasserwaage, ob ihre Kinder die hölzerne Wippe richtig ausbalanciert haben.
"Versuch macht klug" heißt das vom Verein "vem.die Arbeitgeber M+E, Industrie- und Dienstleistungsverband Rheinland-Rheinhessen" gesponserte Projekt, für das sich die Pädagoginnen Heike Lauer und Anne Wollscheid eigens in Koblenz haben schulen lassen.
Ziel des Projekts ist, dass sich die Kinder selbst bilden. Durch eigenes Tüfteln, durch Versuch und Irrtum, sollen sie sich selbst Wege aufzeigen, mit denen sie die Welt samt ihrer Alltagsphänomene im wahrsten Sinne des Wortes begreifen lernen. Das oberste Gebot am Vater-Kind-Tag in Waldrach hieß daher auch: "Die Kinder tüfteln lassen und nicht alles verraten!"
Und das hat, genau wie der ganze Vormittag, richtig gut geklappt. "Das ist ja noch viel toller, als wir es uns erhofft hatten", sind sich Heike Lauer und Anne Wollscheid einig. "Die Männer werden ja hier regelrecht selbst wieder zum Kind", freuen sie sich.
Und Vater Michael Mohr (39) bestätigt: "Die ganze Veranstaltung hier ist einfach eine gute und interessante Sache. Hier sind Stationen dabei, an denen auch wir Väter noch überlegen müssen."