Unterricht zwischen Edeka und Freibad

SCHWEICH. Das Schweicher Schulzentrum soll nach den Plänen der Verbandsgemeinde (VG) wieder einen Verkehrsübungsplatz für Jugendliche erhalten. Als Standort ist der untere Teil des Parkplatzes am Freibad vorgesehen. Eigentümerin des Areals ist die Stadt Schweich. Der Schweicher Stadtrat stimmte dem Projekt nun im Grundsatz zu.

Die Verbandsgemeindeverwaltung Schweich hält die Einrichtung einer neuen Jugendverkehrsschule in Nähe des Stefan-Andres-Schulzentrums für unverzichtbar. Die seit 2002 bestehende Übungsfläche im elf Kilometer entfernten Kordel sei wegen der hohen Zahl Jugendlicher, die das Schulzentrum besuchen, auf Dauer keine Lösung - insbesondere wegen erhöhter Fahrtkosten und unverhältnismäßig langer Fahrzeiten. Die für den neuen Übungsplatz vorgesehene Fläche vor dem Schweicher Freibad misst 2100 Quadratmeter. Zurzeit ist dieser Teil des Parkplatzes nur befestigt, aber nicht asphaltiert. Sein Zustand wird als "schlecht" bezeichnet. Mit der Planung der Umgestaltung war das Ingenieur Deges & Bah aus Trier beauftragt worden. Am Nachmittag wieder als Parkplatz nutzbar

Das Ergebnis einschließlich der Kostenkalkulation präsentierte Deges & Bah-Mitarbeiter Alexander Holtzmann in der jüngsten Stadtratssitzung: Der Bau der Jugendverkehrsschule ist innerhalb der besagten Fläche vor dem Freibad vorgesehen. Der Übungsplatz besteht aus einem 42 mal 25 Meter großen Parcours mit den entsprechenden Markierungen, abschließbaren Einsteckrohren für Ampelanlagen, Verkehrsschilder, Sichtblenden und Fahrbahnhindernisse. Die Anlage soll an drei Seiten von einem Grüngürtel aus Sträuchern und Bäumen umschlossen werden. Nach Norden zum asphaltierten Parkplatz ist ein Abschluss mit Kette, herausnehmbarem Pfosten sowie einem Einfahrtstor vorgesehen. Am östlichen Rand hinter dem Grünstreifen haben die Planer einen Anfahrt- und Rangierstreifen für Zulieferer des Edeka- Marktes (Firma Hess) "eingebaut". Der Anfahrtstreifen ist so gestaltet, dass die LKW rückwärts an die Rampe setzen und das Hess-Gelände in Vorwärtsfahrt verlassen können. Der Übungsplatz soll während der Schulzeit von 8 bis 13 Uhr genutzt werden. Am Nachmittag werden dann die Übungsutensilien wie Schilder, Ampeln, Trennwände entfernt und die Fläche kann als Parkplatz genutzt werden. Die geschätzten Kosten (einschließlich Mehrwertsteuer) für die Übungsfläche bezifferte Planer Holtzmann auf rund 87 000 Euro, zu tragen von der VG Schweich. Auf die Firma Hess kommen Kosten von 15 000 Euro brutto für die Lieferantenzufahrt zu. Die Stadt Schweich soll die Sanierung und Neugestaltung des asphaltierten Parkplatzes übernehmen. Die Kosten für diese Maßnahme werden auf rund 65 000 Euro brutto geschätzt. Darin enthalten ist auch ein aufgezeichneter Kreisel am Zusammentreffen von Parkplatz/Friedrich-Bonhoeffer-/Stefan-Andres-Straße. Grundsätzlich begrüßten alle Stadtratsfraktionen die geplante Rückkehr des Verkehrsübungsplatzes nach Schweich. Hans-Dieter Natus (SPD): "Das Projekt ist als weitere Attraktivierung der Stadt zu begrüßen." Die Kritik entzündete sich aber an der vorgesehenen Kostenaufteilung. Allgemeiner Tenor im Rat: Die VG Schweich sollte sich am städtischen Anteil in Höhe von 65 000 Euro für die Parkplatzgestaltung beteiligen - schließlich würden die Stellflächen im Sommer überwiegend von den Besuchern des VG-eigenen Freibades genutzt.Stellplatz-Zahl wird sinken

Ratsmitglied Natus schlug außerdem vor, die Firma Hess für die private Nutzung des Seitenstreifens als Lieferzufahrt mit einem jährlichen Obolus zu belangen. Auf jeden Fall müsse diese Fläche städtisches Eigentum bleiben. Bedenken wegen der geplanten Grünflächen rund um den Übungsplatz meldete Johannes Lehnert (FWG) an. Lehnert: "Dies mindert die Zahl der Stellflächen und die Parksituation vor dem Bad wird im Sommer noch angespannter." Außerdem sei zu fragen, wer auf Dauer für die Pflege der Grünflächen aufkomme. Grundsätzlich stimmte der Rat schließlich der vorgelegten Planung zu. Allerdings mit folgenden Zusätzen: Die Verwaltung wird beauftragt, mit der VG Schweich wegen der Kostenaufteilung zu verhandeln. Mit der Firma Hess ist wegen eines Nutzungsvertrages zu verhandeln. Mit dem Land ist über eine mögliche Förderung zu sprechen.

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