VG Ruwer: Pluwig bekommt neue Rolle

Pluwig · Die Bedeutung Pluwigs innerhalb der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer könnte bald deutlich steigen. Das teilte VG-Bürgermeister Bernhard Busch im Pluwiger Gemeinderat mit. Nach Wunsch der regionalen Raumplaner soll der Ort künftig zentrale Funktionen in der VG übernehmen.

Pluwig. In den vergangenen zehn Jahren hat sich Pluwig rasant entwickelt. Vier Neubaugebiete, ein Einwohnerzuwachs von 21 Prozent, ein neuer Supermarkt und das im Bau befindliche Seniorenzentrum beweisen es. Diese Entwicklung will der Gemeinderat fortsetzen und hat jetzt über künftige Ziele diskutiert.
"Genau zum richtigen Zeitpunkt", fand Sitzungsgast Bernhard Busch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ruwer. Denn "auf landesplanerischer Ebene" würden derzeit "wichtige Weichenstellungen" vorgenommen. Die regionale Planungsgemeinschaft Region Trier schreibe ihren Raumordnungsplan fort. Ein Bestandteil des Entwurfs: Waldrach - bisher der zentrale Ort in der VG Ruwer soll sich diese Funktion mit Osburg, Gusterath und Pluwig teilen. Für die Region ein "einmaliges" Modell, sagte Busch. Wichtige Funktionen und Infrastruktur müsse künftig auf die vier Orte verteilt werden. Vor diesem Hintergrund sprachen die Ratsmitglieder einige Visionen und Herausforderungen an, denen sich Pluwig stellen müsse:
Infrastruktur: Die Zahl der Ärzte in Pluwig wird laut Ortschef Wolfgang Annen weiter steigen. Zwei Frauenärzte planten ihre Niederlassung. Zudem biete das Ärztehaus mit Kinderarzt, Sportmediziner und Logopädin Raum für weitere Kooperationen - etwa mit einem Psychologen.
Bauland: Die 38 Grundstücke im Baugebiet Spatelweg sind laut Annen fast alle vergeben. Es gebe "kaum Leerstände", die Nachfrage nach Mietwohnungen sei hoch. Wenn sich Investoren fänden, könne die Gemeinde Grundstücke bereitstellen. VG-Chef Busch warnte vor der Planung weiterer großer Baugebiete: "Die Zeit von 30 Baustellen und mehr ist vorbei." Denn das Land setze den Kommunen künftig Grenzen bei der Außenentwicklung.
Integration: Probleme sahen einige Ratsmitglieder bei der Integration der Neubürger. "Wir müssen sie dazu bewegen, aktiv etwas für die Gemeinde zu tun", sagte Christoph Gerlach. Angebote dazu gebe es genug, fand Ortschef Annen - etwa die vielen Kulturveranstaltungen.
Internet: Diskussion gab es über ein Angebot der Firma Vodafone, einen Mast für schnelleres Internet per Funk bei Pluwig aufzustellen. Derzeit gibt es im Ort flächendeckend DSL mit einer Geschwindigkeit von 16 Megabit (mbit) pro Sekunde. Für Lothar Franzen wäre der Mast eine "gute Ergänzung", bis die VG ihr Ziel einer Breitbandversorgung per Kabel für alle ihre 20 Orte erreicht habe. Busch bekräftigte, dass Kabel für die Grundversorgung "die bessere Lösung" seien, weil sie etwa eine größere Datenmenge transportierten.
Hotel: Laut Annen gibt es Pläne für ein 90-Betten-Hotel in Pluwig. Ein Investor fehle noch. In einer Hotel-Vinothek könnten Ruwerweine angeboten werden. Auch die Karl-May-Festspiele wolle man ins Konzept integrieren. Josef Kruft lobte die Idee: Bei Hotels sei das oberere Ruwertal "unterversorgt". Laut Busch begrüßt auch die VG das Konzept. Es passe zu ihren touristischen Schwerpunkten. cweb

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