Verkehrsbelastung wird sogar größer

Straßenbau

Zur Diskussion um den Moselaufstieg (TV vom 18. Februar):

Wegen hoher Umweltrisiken und eines schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnisses wurde dem Moselaufstieg im alten Bundesverkehrswegeplan keine Realisierungschance eingeräumt. Dem CDU-Politiker Bernhard Kaster als glühendem Befürworter des Moselaufstiegs gelang es mit Hilfe Alexander Dobrindts, den Moselaufstieg wieder in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zu bugsieren.
Obwohl sich am Istzustand seit Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses aus dem Jahr 2004 durch das Oberverwaltungsgericht nichts geändert hat, wird jetzt der Eindruck erweckt, dass die negativen Folgen für die Umwelt und das miserable Kosten-Nutzen-Verhältnis hinreichend gelöst sind, was mitnichten der Fall ist.
Seriöse Studien belegen, dass die Stadt Trier durch den Moselaufstieg weder eine wesentliche Verkehrsentlastung noch eine bessere Anbindung an Luxemburg erfährt.
Durch die zwischen Igel und Zewen geplanten Auf- und Abfahrten des Moselaufstiegs wird sich das Verkehrsaufkommen im Moseltal aller Wahrscheinlichkeit nach sogar noch erhöhen, da kaum zu erwarten ist, dass Autofahrer freiwillig größere Umwege in Kauf nehmen. Statt bis zum Anschluss an die A 64 bei Herresthal hochzufahren, um großräumig die Stadt Trier zu umrunden, werden die meisten Autofahrer die Abfahrt Igel-Zewen wählen, um auf dem kürzesten Weg nach
Trier, Luxemburg oder zur A 1 zu gelangen. Für die bereits ohnehin vom Durchgangsverkehr extrem belasteten Orte Igel und Zewen wird sich daher die Verkehrsbelastung sogar noch erhöhen.
In Anbetracht des zweifelhaften verkehrstechnischen Nutzens ist die Zerstörung eines herrlichen Naherholungsgebietes mit Wald und Streuobstwiesen durch gigantische Erdbewegungen und der Abholzung von 260 000 Quadratmetern Zewener Wald durch nichts zu rechtfertigen.
Es bleibt zu hoffen, dass sich letztlich der gesunde Menschenverstand durchsetzt und die parteipolitisch ideologisch verbrämte Idee des Moselaufstiegs endgültig begraben wird.
Florian und Dorle
Schausbreitner, Igel

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