Viel Engagement und ein besonderer Spiegel

Kordel · Zehn Bilder in drei Tagen: Eine Gruppe Jugendlicher und die Künstlerin Sabine Faulhauer arbeiten an der Grundschule Kordel an der bildhaften Gestaltung einer Straße der Kinderrechte. Sie steht am Weltkindertag im Mittelpunkt eines Fests.

Kordel. Es ist still an diesem Nachmittag auf dem Kordeler Schulhof. Nur ein kurzes Zischen durchbricht in regelmäßigen Abständen die Ruhe. Es stammt aus Dosen, mit denen eine Gruppe Farbe auf die Wände der Schule sprüht. Zehn Bilder und Installationen sollen dort in den nächsten Tagen entstehen, die ersten drei sind bereits gut erkennbar.
"Die Bilder sollen die zehn Kinderrechte zeigen", erklärt Sabine Faulhauer. Sie ist Künstlerin und betreut das Projekt des Jugendrings Trier-Land. Faulhauer, die in Welschbillig-Ittel lebt, hat die Motive entworfen und auf Papier vorgezeichnet. Jonas Schreiber und Matthias Kern sprühen die Motive jetzt gemeinsam mit Faulhauer auf die Mauern der Grundschule, später am Tag stoßen Yannick Losen und Joanna Jost dazu und helfen dem Trio.
Die vier Jugendlichen sind Mitglieder des Jugendraums Kordel und wurden mit ihrer Gruppe von Angela Schäfermayer, Jugendleiterin der Verbandsgemeinde Trier-Land, angesprochen. "Wir hatten einfach Lust dazu und in den Ferien auch die Zeit" erzählt der 16-jährige Jonas.
"Morgens treffen wir uns um 11 Uhr. Wie lange es abends dauert, ist offen", ergänzt Matthias (17). In drei Tagen wollen sie die zehn zum Teil mehrdimensionalen Bilder fertig haben.
Das Bild zum Kinderrecht auf Schutz vor Ausbeutung und Gewalt wird dann jedoch noch nicht ganz komplett sein. "Dort sollen Kinder der Grundschule sich mit einem Farbabdruck ihrer Hände verewigen", erklärt Sabine Faulhauer, "analog zu dem Lied ,Kinder\' von Bettina Wegner."
Wölbspiegel macht den Anfang



Die schwierigste Aufgabe wird die Montage eines Wölbspiegels sein, der die erste Station ist und das Recht auf Gleichheit symbolisiert. Ein solcher Spiegel verzerrt durch seine gewölbte Oberfläche die Menschen und Dinge, die sich in ihm spiegeln - mal werden sie kleiner und dicker, mal größer und dünner.
"Wir wollen damit zeigen, dass Menschen gleich bleiben, auch wenn sie ihr Aussehen, in diesem Fall durch den Spiegel, verändern", sagt Faulhauer. Die Innenarchitektin wurde von Angela Schäfermayer angesprochen, gemeinsam haben sie sich im Vorfeld mit den Jugendlichen getroffen, über das Projekt gesprochen, Ideen ausgetauscht und die Auswahl der Motive beschlossen.
Gefördert wird das Projekt vom Land Rheinland-Pfalz. Das Jugendministerium unterstützt Aktionen und Projekte, die der Sensibilisierung und Umsetzung der Rechte für Kinder dienen. Im Kreis Trier-Saarburg ist die Straße der Kinderrechte in Kordel eines von zwei geförderten Projekten. Am Samstag, 20. September, dem Weltkindertag, soll die Bilderstraße im Mittelpunkt eines Kinderfests auf dem Schulhof stehen.
Jonas, Yannick, Matthias und Joanna sind derweil wieder eifrig am Sprühen, das erste Bild ist bis auf wenige Kleinigkeiten fertig, das vierte fangen sie bereits an.
So scheint an diesem Tag Hund Rudy der Einzige auf dem Schulhof zu sein, der sich langweilt. Der Rhodesian Ridgeback von Sabine Faulhauer liegt auf dem Boden und schaut der Gruppe etwas missmutig zu.
Nach sieben Stunden ist auch das Zischen der Spraydosen keine Abwechslung mehr für den Rüden.

Mehr zu den Aktionen rund um die Kinderrechte in Rheinland-Pfalz gibt es im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.kinderrechte.rlp.de/" class="more" text="www.kinderrechte.rlp.de/"%>
Extra

Die UN-Kinderrechtskonvention gilt für alle Menschen, die noch nicht volljährig sind und noch nicht wählen dürfen, in Deutschland also für alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahren. Die Rechte sind im Einzelnen: das Recht auf Gleichheit, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Bildung, das Recht auf elterliche Fürsorge, Recht auf Privatsphäre und persönliche Ehre,Recht auf Meinungsäußerung, Information und Gehör, das Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht, das Recht auf Schutz vor Ausbeutung und Gewalt, das Recht auf Schutz vor Ausbeutung und Gewalt¸ das Recht auf Spiel, Freizeit und Ruhe und das Recht auf Betreuung bei Behinderung. will

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