Viel Wirbel um die hölzerne Jungfrau

Köwerich · Der Theaterverein Köwerich hat mit dem aktuellen Stück den Publikumsgeschmack getroffen. Der Abschlussabend war ausverkauft.

Köwerich Mit einer sechsten ausverkauften Aufführung des Mundartschwanks "Die hölzerne Jungfrau" von Ridi Walfried ist die Spielsaison 2017 des Theatervereins Köwerich zu Ende gegangen. Mehr als 1200 Liebhaber des "Kewia Platt" (Köwericher Platt) besuchten in diesem Jahr die Veranstaltungen, die mit der Premiere am 18. März gestartet waren.
Spielleiter Roland Scholtes begrüßte die Gäste der Abschlussvorstellung am Sonntagabend in der "Festspielhalle" des Jugendheims bereits in Mundart und wies auf eine dem Programm beiliegende Übersetzungshilfe hin. Sie sei für diejenigen gedacht, "die von weiter weg oder, wie wir sagen, aus der Welt kommen", scherzte Scholtes.
Die Laienschauspieler des Vereins schafften es im Anschluss, die Lachmuskeln der Besucher ordentlich zu strapazieren.
In dem Dreiakter von Walfried beschließt der Gemeinderat in weinseliger Runde, beim bevorstehenden Weinfest in Bernkastel am traditionellen Brautzug teilnehmen zu wollen. Die Voraussetzung dafür ist aber natürlich, dass man ein echtes Brautpaar vorzuweisen hat. Und hier fängt das Problem an: Denn der Sohn von Bürgermeister Peter Michels (Erwin Welter), Adam (Markus Scholtes), hat mit dem weiblichen Geschlecht nichts am Hut. Er ist strikter Gegner einer Hochzeit, besonders, wenn es um seine eigene gehen soll. Als eingefleischter Weiberfeind hat er klare Vorstellungen von Mann und Frau: "Die mit den Haaren im Gesicht sind die Männer, und die mit Haaren auf der Zunge sind die Framensch."
Eva (Anja Krämer), die Tochter des Weinkommissionärs Carl Hirsch (Martin Basten), ist dagegen nicht abgeneigt, sich den Sohn des Bürgermeisters zu angeln. Aber Adam verbündet sich heimlich und nur zum Schein mit Eva, um die Heiratspläne nach dem Festzug endgültig aus der Welt beziehungsweise dem Kopf seines Vaters zu schaffen.
Als die von Bürgermeister Michels engagierte Schneiderin Heidemarie (Katja Haubrich) mitsamt ihrer Schaufensterpuppe eintrifft, ist die Hölle los. Zwischen der vorgesehenen Braut Eva, deren Mutter Gredel Hirsch (Jutta Hornen) und der Magd Sophie Kalt (Claudia Schlöder) entbrennt ein Wettkampf um die Anprobetermine für die neue Festtracht. Die Männer dagegen haben nur Augen für die Puppe, die ihnen so gut gefällt, dass sie auf allerlei dumme Gedanken kommen. Dementsprechend hysterisch reagieren die Frauen.
So wirbelt die hölzerne Jungfrau die Gefühle aller Beteiligten in der Gemeinde kräftig durcheinander und löst jede Menge Irrungen und Verwirrungen aus. Aber, wie nicht anders zu erwarten, entwirren sich die Probleme zum Schluss dann doch. Ende gut, alles gut.
WEITERE AKTEURE DES THEATERABENDS


Extra

Hannes, der Knecht (Andreas Marx, Stefan Götte), Hans Wurst, der Metzger (Thomas Krämer), Roger Roggen, der Bäcker (Roger Gerland); Spielleitung: Roland Scholtes, Carina Regnery; Souffleusen: Elke Lex-Jüngling, Angelika Reichelt, Anja Schlöder); Masken und Frisuren: Christina Basten, Elisabeth Lex, Carmen Porten; Bühnenbau und Technik: Werner Lentes, Thomas Krämer, Rudolf Melchisedech, Thomas Jaeger, Andreas Marx, Peter Follmann; Verpflegung: Kirchenchor.

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