Vitales "Dorf im Dorf"

Reizvolle Plätze zum Verweilen, neue Wege und Gassen, zeitgemäße und hochwertige Wohnformen, neue Dienstleistungsangebote - in der Langsurer Ortsmitte soll ein vitales Dorfzentrum entstehen.

Langsur. Wenn Langsur eine "neue Mitte" bekommt, hat das nichts mit einer politischen Gruppierung zu tun, es geht vielmehr um die Neugestaltung des Dorfzentrums. Dieses Vorhaben kann nun umgesetzt werden, nachdem die Gemeinde ein 1800 Quadratmeter großes Grundstück erworben hat; die Vermarktung soll ein privater Investor übernehmen.Zwischen Turnhalle und Kirche, im Umfeld einer denkmalgeschützten Zone, entsteht ein "Dorf im Dorf". Unter anderem ist am Kirchvorplatz ein dreigeschossiger Bau mit einem Dorfcafé vorgesehen; auch die Ansiedlung einer Arztpraxis und einer Apotheke ist erwünscht. Wie der Name "gute Stube" schon andeutet, soll der Platz zum Verweilen einladen. Unter der Prämisse "Wohnen in Gemeinschaft" sollen generationsübergreifende Wohnformen angeboten werden, zudem "Wohnen im Alter" in barrierefreien Wohnungen mit der Option auf besondere medizinische Betreuungsangebote. Familien und Singles sollen ebenfalls in der "neuen Mitte" heimisch werden - mit individuell gestalteten Wohnungen. Den Wohnbereichen zugeordnet sind private Freiräume, Gärten, Höfe, kleine Vorflächen und Erschließungspassagen.Der Platz an der Mehrzweckhalle und dem Feuerwehr-Gerätehaus soll zu einem multifunktionalen Dorfplatz umgestaltet werden, wo Feste und Märkte stattfinden können. Der Bau einer Tiefgarage ist geplant. In dem Netzwerk aus Wegen und Gassen wird dem Fußgänger Vorrang eingeräumt; Radfahrer sollen auf ihrem Weg zum Sauertalradweg bewusst durch den Ort geleitet werden. Die Zufahrt zu Parkflächen und der Tiefgarage soll nur noch von der B 418 aus Richtung Wasserbilligerbrück möglich sein. Der Gemeinderat Langsur stimmte am Donnerstagabend einstimmig dem Planentwurf zu.Ein wichtiges Planungsziel sei die Integration in die vorhandene dörfliche Struktur, meint Landschaftsarchitekt Helmut Ernst. Sein Partner, Architekt Michael R. Schwarz, hebt die Stärkung der Wohnfunktion als Planungsziel hervor. Der "neue" Dorfmittelpunkt soll laut Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Orth auf die weitere städtebauliche Entwicklung ausstrahlen. Nach und nach soll die Konzeption auf das Umfeld ausgedehnt werden, wo in den nächsten Jahren voraussichtlich weitere Häuser leer stehen werden.

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