Vollsperrung noch bis Mitte April

Probleme bereitet der L-149-Ausbau zwischen Ruwer und Mertesdorf, obwohl die Arbeiten nun mit hohem Aufwand an Personal und Gerät fortgesetzt werden. Erst verzögerte eine marode Bodenschicht unter der alten Trasse den Bau - dann kam der Regen. Die Straßenbauer hoffen nun, bis Mitte April fertig zu sein. Die Sperrung bleibt solange bestehen.

Ruwer-Eitelsbach/Mertesdorf. Mit der wochenlangen Stille über der rund 1200 Meter langen Straßenbaustelle zwischen Mertesdorf und Ruwer ist es vorbei. Bagger, LKW und Straßenbaumaschinen der Firma Wust & Sohn aus Simmern sind an verschiedenen Stellen in Aktion. Die künftige Straße zeichnet sich jedoch erst im Rohzustand ab. Wäre alles nach Plan verlaufen, läge der Straßenneubau inzwischen fast fertig da. Doch es kam bekanntlich anders: Unerwartet schlechter Untergrund unter der alten Fahrbahn ab dem Ortseingang Mertesdorf verzögerte die Arbeiten im Herbst 2007 um rund drei Wochen. Zwar hatte der federführende Landesbetrieb Mobilität (LBM) Sondierungsbohrungen in Auftrag gegeben, doch die Ergebnisse täuschten: Der Untergrund unter der alten Fahrbahn war weitgehend nicht mehr tragfähig - rund 4000 Kubikmeter Erdreich mussten ausgetauscht werden. Ursprünglich war mit dem Austausch von nur 500 Kubikmetern kalkuliert worden (TV vom 12. Dezember). Trotz dieses Mehraufwands hätte die Zeit aber noch gereicht, um vor Weihnachten die erste Asphaltschicht aufzutragen und die Straße über den Winter befahrbar zu machen. Warten auf trockenen Untergrund

Als jedoch der Unterbau im Herbst für das Auftragen der unteren Asphaltschicht bereit war, kam der Dauerregen. Doch auf durchnässtem Unterbau darf nicht asphaltiert werden. Geschieht dies trotzdem, ist die neue Straße nach Expertenangaben in kürzester Zeit wieder "hinüber". Frost und Nässe verhinderten auch im Januar und Anfang Februar den Weiterbau. Die Vollsperrung mit ihren belastenden (Umfahrungs-)Folgen für die Bewohner von Mertesdorf und Ruwer-Eitelsbach wurde zum Dauerzustand. Der stellvertretende Trierer LBM-Dienststellenleiter Hans-Michael Bartnick: "Wegen der Dringlichkeit dieses Projekts ist auch unsere Geduld strapaziert." Nach der anhaltenden Nässe im Januar habe man in einigen Abschnitten die bereits aufgetragene "Frostschicht" aus Schotter wieder aufreißen müssen, um die Feuchtigkeit aus dem Boden zu holen. Bartnick: "Für den Beobachter sieht es so aus, als ob zurzeit bestes Bauwetter herrsche." Dies sei zwar der Fall, doch es dauere noch ein paar Tage, bis die Nässe soweit ausgetrieben sei, dass man die Tragschicht bauen könne. Zurzeit konzentrierten sich die Arbeiten auf die Fertigstellung der geschotterten Frostschicht und den weiteren Abbruch der alten Stützmauer unterhalb der ehemaligen Hangtrasse. Mitte April soll der Ausbau abgeschlossen sein. Bis dahin bleibt die Vollsperrung bestehen. "Bei einer Teilfreigabe der Strecke würde sich die Bauzeit noch weiter in die Länge ziehen", sagt Bauüberwacher Martin Annen. Meinung Fortsetzung im Fischweg folgt Auf der L-149-Baustelle im Ruwertal führt Murphy mit seinem berüchtigten Gesetz das Regiment: Fast alles, was schief gehen kann, geht auch schief. Wetterkapriolen und morscher Untergrund - fehlt nur noch ein Hangrutsch. Nun dürfen die geplagten Umfahrungs-Strecken-Anlieger wie auch tausende Straßennutzer auf den April hoffen. Hoffentlich kein gleichnamiger Scherz. Aber auch wenn der neue Fertigstellungstermin greifen sollte - bitte nicht zu früh freuen, sondern den Blick auf den Fischweg in Ruwer richten. Die Fahrbahn dort gleicht inzwischen der Mondoberfläche. Sie muss dringend von Grund auf erneuert werden. Genau dies wird in nicht allzu ferner Zukunft geschehen, begleitet von einer erneuten Vollsperrung am "Tor zum Ruwertal". Dieser Zustand dürfte sich wieder über Wochen hinziehen. f.knopp@volksfreund.deEXTRA Wurde der L-149-Ausbau nicht unpassend terminiert? Der LBM zu dieser häufig gestellten Frage: Natürlich hätte man den erforderlichen Abriss der alten Hüster-Hallen auch in diesem Winter erledigen können. Mit dem Straßenausbau wäre man dann aber in die Brutzeit (Artenschutzrecht) geraten. Anschließend sollte auf Wunsch zahlreicher Ruwer-Gemeinden die Großveranstaltung "Ruwertal Aktiv" 2008 nicht beeinträchtigt werden. Somit wäre mit dem Ausbau erst nach diesem Ereignis begonnen worden. Statt dieser Terminierung setzten die Planer jedoch mit Blick auf das Vorjahr auf einen witterungsgünstigen Herbst 2007 und hofften auf einen schnellen L-149-Ausbau. Der Großteil der Arbeiten sollte schon 2007 abgeschlossen werden, sodass zum Jahreswechsel eine fast fertige Fahrbahn zu Verfügung gestanden hätte. Im Frühjahr waren nur die Restarbeiten (Deckschicht auftragen) geplant. Doch letztlich machten das Wetter und der schlechte Untergrund einen Strich durch diese (Zeit-)Rechnung.

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