Vom Bahnsteig in den Bus
Der Ausbau des Föhrener Bahnhofs läuft auf vollen Touren. Die Erdarbeiten für die Parkplätze und den Buswendeplatz stehen vor dem Abschluss; Jugendliche haben die Wartehäuschen gestrichen.
Föhren. "Alles neu macht der Mai." Dieser Spruch lässt sich auch auf den Bahnhof in Föhren anwenden, der derzeit ein völlig neues Gesicht erhält. Im ersten Bauabschnitt wurden "hinter der Bahn" 35 Fahrzeug-Stellplätze, eine Bushaltestelle mit Wendeplatz, eine Rampe zu den Gleisen sowie ein überdachter Fahrradständer gebaut. Zurzeit sind Arbeiter der Firma Günter Wey (Rivenich) damit beschäftigt, eine Bitumenschicht auf den Buswendeplatz aufzubringen. Heute und morgen komme noch die Deckschicht drauf, sagt Polier Thomas Herges. In etwa zwei Wochen sollen die Erdarbeiten abgeschlossen sein. Diese schließen auch den Zufahrtsweg "In der Acht" mit ein, wo ein Gehweg gepflastert wurde. Im oberen Bereich ist eine etwa 70 Meter lange Ausweichbucht angelegt worden, damit zwei Fahrzeuge aneinander vorbei fahren können. Verbreitert und damit busgerecht ausgebaut wird auch der Einmündungsbereich "In der Acht"/Bekonder Straße (L 48), wo künftig unter anderem Busse mit Gästen für den Ferienpark "Eurostrand" in Richtung Mosel abbiegen werden. Im zweiten Bauabschnitt werden die Bahnsteige höhergelegt und ausgebaut sowie ein behindertengerechter Zugang geschaffen. Die gesamte Ausbaumaßnahme kostet rund 1,3 Millionen Euro, wobei der Bund mit 930 000 Euro den größten Teil beisteuert. Inzwischen haben sich auch Jugendliche aus Föhren für eine Aufwertung der Haltestelle eingesetzt und zusammen mit Juliane Weyer, der pädagogischen Fachkraft des offenen Jugendtreffs Föhren, die durch Kritzeleien und Graffiti-Schmierereien verunstalteten Wartehäuschen gestrichen. Die Idee dazu hatte Sarah Leblond (16): "Unser Bahnhof ist einer der schlimmsten auf der Strecke. Die Besucher bekommen einen ganz falschen Eindruck von unserer schönen Gemeinde, wenn sie hier ankommen", begründet sie die Aktion. Dass ausgerechnet Jugendliche diese Initiative ergreifen, freut Bahnhofs-Anwohner und den Umweltbeauftragten der Gemeinde, Arnold Lafos, ganz besonders. Denn es waren auch Jugendliche, die durch unschöne Aktionen am Bahnhof aufgefallen sind. Neben Ballspielen an den Gleisen und dem gefährlichen Überqueren der Schienen kam es auch zu Sachbeschädigungen. "Einmal haben sie blaue Farbe in den Fahrkartenautomaten geschüttet", sagt Umwelt-Scout Lafos. Wie blaue Farbe vernünftig eingesetzt wird, das wurde jetzt mit der Streichaktion auf vorbildliche Weise demonstriert.