Vom Föhrenbach lernen

FÖHREN/SCHWEICH. Die nach Expertenmeinung äußerst gelungene Renaturierung des Föhrenbachs zwischen Föhren und Schweich soll nun auch von interessierten Laien nachvollzogen werden können. Geplant ist die Anlegung eines Lehrpfads mit Schautafeln, auf denen über Umfang und Zweck der Maßnahme informiert wird.

Das Föhrener Ried bildet auf einer Fläche von rund 40 Hektar die größte zusammenhängende Schilf-Fläche in Rheinland-Pfalz. Doch dieses einzigartige Refugium für Tiere und Pflanzen drohte regelrecht auszutrocknen. Geringere Niederschläge und der in einer geraden und tiefen Rinne "gefangene" Föhrenbach konnten das Naturschutzgebiet nur unzureichend befeuchten; das Wasser floss relativ schnell in Richtung Mosel und trat zum Leidwesen von Schweicher Anliegern bei starken Niederschlägen über die Ufer. Betonwehre verhinderten die Ausbreitung der Wassertiere.Von der Föhrener Schule bis zur Molitorsmühle

Im Jahr 1998 begannen erste Arbeiten zur wasserwirtschaftlichen Sanierung des Baches und einer ökologischen Verbesserung des gesamten Naturschutzgebiets; im Jahr 2006 erfährt das Projekt sozusagen seine Krönung mit der Erstellung eines Lehrpfades. Der Verbandsgemeinderat Schweich segnete das von Diplom-Geograf Frank Hömme (Pölich) erstellte Konzept einschließlich der Standorte der Schautafeln, ihrer Inhalte und Gestaltung sowie der Lehrpfad-Führung ab. Danach sollen zehn Tafeln auf der rund zwei Kilometer langen Strecke entlang des Ried-Fußweges von der Föhrener Grundschule bis zur Molitorsmühle bei Schweich aufgestellt werden. Anfangs- und Endtafeln geben eine inhaltliche Einführung zum Lehrpfad und informieren über Gastronomie und Übernachtungs-Möglichkeiten. In Anlehnung an die Schulaktionen des Vereins "Lebendiger Föhrenbach" soll an einer Tafel nahe der Grundschule über Kleinstlebewesen im Bach informiert werden. Auch sollen dort Geräte für eine grobe Bestimmung dieser Organismen bereitstehen. Weitere Schautafeln befassen sich nach Mitteilung von Frank Hömme mit der "Waschmaschine Schilf", den Vogelarten im Naturschutzgebiet, den Insekten und der Gewässerstruktur. Vorbehaltlich der Zustimmung der Landespflege ist die Anlegung eines Knüppeldamms geplant, um wieder ins Ried vordringen zu können. Weitere Schautafeln erläutern den technischen Hochwasserschutz der Verbandsgemeinde-Werke entlang des Gewässers, die Funktion der neuen Fischtreppe und am Beispiel der Molitorsmühle die Mühlennutzung. Rastmöglichkeiten, ein Mühlrad zum Spielen und ein Holzbilderbuch für die kleinen Besucher komplettieren die Planung. Zudem soll ein Flyer erstellt werden, der über die Tourist-Informationen vertrieben wird. Für die Lehrpfad-Ausstattung stehen 20 000 Euro bereit, wovon das Land 16 000 Euro übernimmt. Weitere 2000 Euro kommen aus einer Sparkassenspende, und je 1000 Euro übernehmen die Stadt Schweich und die Gemeinde Föhren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort