Vom pommerschen Wasserparadies an die Mosel

Eine Delegation des Kreistags aus dem polnischen Partnerkreis Puck war vier Tage zu Gast in der Region Trier. Nicht nur die Geselligkeit stand im Vordergrund. Voneinander lernen - darum ging es insbesondere im Verwaltungs- und Gesundheitswesen.

 Die Gäste aus dem polnischen Partnerkreis Puck während der Weinprobe im Keller des Kreisbeigeordneten Helmut Reis (links) in Mehring. Rechts Weinkönigin Eva Lenhardt, Zweiter von rechts der Landrat des Kreises Puck, Wojciech Dettlaff. TV-Foto: Albert Follmann

Die Gäste aus dem polnischen Partnerkreis Puck während der Weinprobe im Keller des Kreisbeigeordneten Helmut Reis (links) in Mehring. Rechts Weinkönigin Eva Lenhardt, Zweiter von rechts der Landrat des Kreises Puck, Wojciech Dettlaff. TV-Foto: Albert Follmann

Trier/Mehring. (alf) Seit zehn Jahren - damals vom früheren Kreisdeputierten Graf von Krockow und Landrat Artur Jablonski eingefädelt - unterhält der Kreis Trier-Saarburg eine Partnerschaft zum polnischen Kreis Puck (Pommern). Eine Partnerschaft, die lebendig ist und über die Verwaltungsebene hinaus schon etwa 1000 Menschen zusammengeführt hat. Darauf legen die etwa ein Dutzend Mitglieder des Kreistags aus Puck wert, die kürzlich vier Tage lang die Region Trier besuchten. Unter den Gästen war Ex-Landrat Jablonski, dessen Nachfolger Wojciech Dettlaff und Kreistagspräsident Roman Czerwinski.

"Die Erfahrungen sind von uns von größter Wichtigkeit", meint etwa Remigiusz Loroch, ärztlicher Direktor des Krankenhauses in Puck. Er hat nach seinem Studium einige Jahre als Arzt in Deutschland gearbeitet und spricht die Sprache gut. Das prädestiniert ihn als Dolmetscher bei der Weinprobe im Keller des Kreis-Beigeordneten Helmut Reis in Mehring, aber auch bei anderen Programmpunkten, wie etwa der Besichtigung des Trierer Hafens, der EU-Einrichtungen auf dem Kirchberg in Luxemburg oder den Stadtführungen in Trier und Saarburg.

Auch ein Besuch der Trockenstabilatanlage in Mertesdorf stand auf dem Programm. Dass Kreistagspräsident Czerwinski sich für diesen Termin besonders interessierte, liegt auf der Hand: Er ist selbst Chef einer Müll-Verwertungsfirma. Darüber hinaus betreibt er eine Surfschule.

Der Kreis Puck mit seinen etwa 74 000 Einwohnern ist ein Wassersport-Paradies; in der Hauptsaison kommen bis zu einer Million Touristen an die mit 167 Kilometern längste Küste Polens. Die Halbinsel Hel, auch Putziger Nehrung genannt, trennt die Ostsee von der Danziger Bucht. Die Urlauber schätzen das milde Klima und die guten Bade- und Surfmöglichkeiten in dem flachen Gewässer.

Krankenhaus-Chef Loroch organisiert den Rettungsdienst in diesem Feriengebiet und steht alljährlich vor der besonderen Herausforderung, seine Kapazitäten in der Saison um ein Mehrfaches zu erhöhen.

Froh und dankbar ist der Arzt, dass er aus den Krankenhäusern in Saarburg und Hermeskeil Gerätschaften übernehmen konnte: "Die werden wegen der Umstellung auf digitale Technik ausgemustert, aber zu uns passen die analogen Geräte noch sehr gut." Loroch schwebt vor, Ärzte und Pflegepersonal auf dem Rehabilitationssektor auszutauschen. Deutsche Patienten sollen einmal die "guten und billigen Leistungen bei uns in Anspruch nehmen können".

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