Von der Ruwer an den Rhein

Nach 30 Jahren seelsorgerischer Tätigkeit im Ruwertal ist Pastor Rudolf Laub offiziell während eines feierlichen Festgottesdienstes in der Pfarrkirche St. Laurentius verabschiedet worden. Seinen Lebensabend verbringt er in Bad Breisig am Rhein.

Waldrach. "Ich verlasse Orte und Menschen, die mir vertraut waren, wo ich zu Hause war", sagt Pastor Laub, der nun in Ruhestand tritt. Der Gottesdienst in der voll besetzten Pfarrkirche ist feierlich. Aus Kasel, Morscheid, Riveris und Waldrach sind die Gläubigen gekommen, um sich von ihrem Pastor zu verabschieden. Hunderte Menschen sind es, die mit ihm und seinen Mitzelebranten Dechant Clemens Grünebach, Christian Zonker, Heribert Mönch, Walter Stürmer und Pater Elias den Gottesdienst feiern. Nach der glanzvollen Einleitung durch die 12-jährige Salome Sanchez auf der Orgel begrüßt zunächst Dechant Clemens Grünebach die Gäste und liest das Dankschreiben von Bischof Reinhard Marx vor. Die Kirchenchöre aus Kasel, Morscheid und Waldrach gestalten die Messe mit. Im Anschluss an den Gottesdienst gehen die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Elisabeth Steffes, und Erich Zonker vom Verwaltungsrat im Namen der Pfarreiengemeinschaft auf das segensreiche Wirken des 72-Jährigen ein. Ortsbürgermeister Heinfried Carduck überbringt auch die Dankesworte seiner Bürgermeisterkollegen aus den Nachbargemeinden. "Wer so lange Zeit in einer Gemeinde lebt, nimmt den Abschied sicher nicht leicht, denn er lässt ja einen Teil seiner Lebensaufgabe zurück, vielleicht sogar ein Stück seines Herzens", sagt Elisabeth Steffes. Die Redner danken alle für die Mühen und Sorgen, aber auch das priesterliche Engagement, das Pastor Laub während der letzten drei Jahrzehnte auf sich genommen und getragen hat. Gewiss gab es nicht nur freudige Ereignisse. Seine verantwortungsvolle Aufgabe war auch verbunden mit Opfern, Enttäuschungen und Leid, aber auch mit vielen guten Werken. Dabei hat der Priester immer auf die Hand Gottes vertraut.Goldenes Priesterjubiläum in Waldrach

Er war zusätzlich Kirchenverwalter, der die kirchlichen Haushaltsmittel mehr als ordentlich mit Sachverstand betreute und gut aufstellte. Dabei hatte er stets einen sorgenden und fürsorglichen Blick für die kommunalen Haushalte. Mit vielen Menschen hat er Kirche vor Ort gelebt und zu bauen versucht. Kurze Wege zeichneten die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den Ortsgemeinden aus. In seiner Ansprache dankte Heinfried Carduck zuerst der Haushälterin Fräulein Agnes ("Ich habe eben erstmals gehört, dass Sie mit Familiennamen Weiland heißen") für die vertrauensvolle, zuversichtliche gläubige Haltung, "die Sie beispielhaft zum Wohle der Pfarrgemeinden vorgelebt und demonstriert haben". "Fräulein Agnes", wie sie namentlich im Ruwertal bekannt war, dankte ihrerseits allen herzlich, die sie in den vielen Jahren "mitgetragen" hätten. Pastor Laub sorgte sich neben dem seelsorgerischen Wirken auch um die Erhaltung der Kirche und ihrer kostbaren Einrichtungen sowie die vollständige Neugestaltung und den Umbau des Kindergartens. Erich Zonker: "Insbesondere die beiden Renovierungen der Pfarrkirche in Waldrach in den Jahren 1981 und 2005 können als sehr gelungen bezeichnet werden."Nach dem Gottesdienst hatten die Gläubigen Gelegenheit, sich vor dem Kindergarten bei einem Glas Wein und einem kleinen Imbiss von ihrem Pastor zu verabschieden. Musikalisch unterhielten die Winzerkapelle Waldrach sowie die Männergesangvereine aus Kasel, Morscheid, Riveris und Waldrach als Gesamtchor.Pastor Laub stellt in Aussicht, dass er sein goldenes Priesterjubiläum in vier Jahren in Waldrach feiern will. Bereits am kommenden Wochenende werden der Ruwerer Pastor Rainer Justen und Kaplan Andreas Müller die Seelsorge im Ruwertal übernehmen.

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