Von der Trompete zum Kreisel

Laut Verkehrsgutachten (der TV berichtete) verfügt Schweich über ein leistungsfähiges Verkehrsnetz. Doch die Stadt wächst schnell und es gibt einige neuralgische Punkte wie die "Schlimmfuhren", die L 141 und das Nadelöhr Kindergarten/Altenzentrum.

Schweich. In den vergangenen Jahren hat der Verkehr im Straßen-Dreieck Stefan-Andres-Straße/ Bernhard-Becker-Straße/Isseler Straße stark zugenommen. Durchschnittlich 6600 Fahrzeuge sind täglich auf der Bernhard-Becker-Straße unterwegs, sagt das aktuelle Verkehrsgutachten. Wen wundert's: Neukauf, Aldi und Lidl sind Kundenmagneten, auch Brunnen- und Schulzentrum ziehen viel Verkehr an. Jetzt kommt auch noch der "Ermesgraben" mit 338 Baustellen hinzu. Das bedeutet: Mindestens 500 Autos mehr werden sich in einigen Jahren in diesem Sektor bewegen.

Direktanschluss an B 53 abgelehnt



Die Stadt Schweich wollte schon mehrfach den Verkehr durch eine Anbindung an die B 53 entzerren, doch der Landesbetrieb Mobilität (LBM) lehnte einen Direktanschluss an die B 53 im Bereich Moselvorland/Campingplatz ab. Begründung: Der Verkehrsfluss werde durch zu viele Abfahrten gehemmt. Auch ein B 53-Anschluss über eine "Trompete" in den "Schlimmfuhren" machte der LBM nicht mit. Nun soll den Landesplanern ein Kreisel am "Ermesgraben" schmackhaft gemacht werden. Stadtbürgermeister Vitus Blang: "Für das Baugebiet soll ohnehin eine Linksabbiegespur gebaut werden, da wäre ein großer Kreisel eine ideale Lösung, um den Ziel- und Quellverkehr in diesem Bereich abzuleiten." Im Frühjahr werde ohnehin die "Gesamtproblematik Verkehr" im Rat erörtert, darunter die Auswirkungen der Brückensanierung in Ehrang. Da werde einiges auf die Ortsentlastungsstraße von Schweich zukommen, fürchtet Blang.

Aber auch in Schweich selbst wird sich in Sachen Verkehr in den nächsten Jahren viel tun: so ist der Rückbau der L 141 in der Ortsdurchfahrt geplant mit verengter Straße und mehr Raum für Radfahrer, Fußgänger und den ruhenden Verkehr. Bereits 2009 soll die K 35 in Issel zurückgebaut werden.

Das Nadelöhr im Bereich Kindergarten/Altenheim (Neustraße/Klosterstraße) soll mit einem Wendehammer und Parkplätzen großzügiger gestaltet werden; die Föhrenbachbrücke soll so verstärkt werden, dass sie auch für LKW über zehn Tonnen passierbar wird.

Meinung

In Schweich geht's rund!

Der Ausbau des Baugebiets "Ermesgraben" ist - verkehrstechnisch gesehen - für die Stadt Schweich Fluch und Segen zugleich. Ein Fluch deshalb, weil die zu erwartenden 1000 Neubürger und der dort geplante Supermarkt die jetzt schon angespannte Verkehrssituation im Bereich "Schlimmfuhren" weiter verschärfen werden. Ein Segen deshalb, weil sich durch die Entwicklung des Baugebiets die Chance auf eine Verkehrslösung aus einem Guss bietet. Und diese kann nur lauten: Bau eines Kreisels am Ermesgraben zwischen Schweich und Issel! Mit dem Rundverkehr hat die Stadt Schweich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Der neue Kreisel könnte den Verkehr elegant und zügig zur B 53 leiten, der Landverbrauch würde sich im Gegensatz zu "Anschluss-Ohren" in Grenzen halten. Weiterer Vorteil: So abstruse Planvarianten, wie etwa die, den Verkehr zwischen Schwimmbad und Schulzentrum entlang zu führen, könnten endgültig zu den Akten gelegt werden. a.follmann@volksfreund.de

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