Markus und Elke Thul aus Longuich blättern in der Broschüre zum Kenner Weinmarkt. Darin finden sich die 70 Weine der sieben Winzer (Walter Jüngling, Georg Schu, Christian Regnery, Wolfgang Bauer, Johann Hilsamer, Peter Herrig und Norbert Briel) wieder. Was das Herz begehrt - vom blauen Spätburgunder bis hin zur Riesling-Auslese. "Wir kosten von trocken nach süß", beschließen die Gäste aus der Nachbargemeinde.Ex-Weinkönigin kombiniert Wein und Schokolade

Von Stand zu Stand "arbeitete" sich auch Gisela Ziebell durch die Welt der Kenner Rebensäfte. "Ich interessiere mich sehr für Rotweine, seitdem ich festgestellt habe, dass auch an der Mosel guter Rotwein hergestellt wird", sagte die Dame aus Kenn. Die Mühe der Winzer, einen solchen Weinmarkt auf die Beine zu stellen, sei ebenso lobenswert wie die Liebenswürdigkeit, mit der die Winzer ihre Produkte ohne Kaufzwang präsentieren würden, schwärmte Gisela Ziebell. Skeptisch hingegen betrachtete Hans Berg aus Föhren den zusätzlichen Stand von Christine Herrig, Weinkönigin der Römischen Weinstraße 2005/2006. Wein und Schokolade offerierte die ehemalige Weinmajestät. "Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, Wein zu Schokolade zu essen", sagte der Gast. Die ganz persönliche Premiere, ein Stück Chili-Schokolade mit einem anschließenden Schluck Wein hinterher zu genießen, barg jedoch eine Überraschung in sich. "Erstaunlich harmonisch", urteilte der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Schweich. "Perfekt", schwärmte auch Andrea Lopez aus Eitesbach nach dem Genuss eines Stücks Schokolade mit Zitronengeschmack und einem Schluck lieblichen Weins. "Desto höher der Kakaogehalt, desto lieblicher sollte der Wein sein", informierte Christine Herrig die Tester. Auch Landrat Günther Schartz, Kenns Ortsbürgermeister Manfred Nink, der Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster und Riols Ortsbürgermeister Arnold Schmitt ließen sich mit den edlen Tropfen - und den Kakaoprodukten - verwöhnen. Der Kenner Weinmarkt sei eine Werbeveranstaltung für den Wein, den Weintourismus und für die Arbeit der Winzer als Kulturlandschaftspfleger, sagte Walter Jüngling, Vorsitzender des Winzerverbands und der Winzergemeinschaft Kenn. "Er soll auch mehr Identifikation der Menschen, die in unserer Gemeinde und Region leben, mit den Winzern, ihrer Arbeit und dem einheimischen Wein schaffen", betonte Jüngling. Das Konzept, in zwangloser Atmosphäre Kenner Weine zu probieren und interessante Gespräche mit den Erzeugern zu führen, ging auch zum neunten Mal auf. Darauf jedenfalls ließen die sehr gute Stimmung rund um die Stände und die vielfältigen Lobeshymnen auf die Kenner Weine schließen.