Von "vorbildlich" bis "kaum vorhanden"

Ebenso unterschiedlich wie Teenager sind, ist die Jugendarbeit in den 17 Ortsgemeinden und der Stadt der Verbandsgemeinde (VG) Schweich. Zum Auftakt der neuen Serie "Jugend in der VG Schweich" sprach der Trierische Volksfreund mit Jugendpfleger Dirk Marmann.

 Dirk Marmann ist der Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Schweich. Er misst der kommunalen Jugendarbeit eine wichtige Bedeutung bei. TV-Foto: Katja Krämer

Dirk Marmann ist der Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Schweich. Er misst der kommunalen Jugendarbeit eine wichtige Bedeutung bei. TV-Foto: Katja Krämer

Schweich. In den vergangenen fünf Jahren hat sich einiges verändert: "Die Freizeit ist zunehmend verschulter, junge Leute haben immer weniger Zeit ihren Interessen nachzugehen", sagt Dirk Marmann, Jugendpfleger der VG Schweich. Auch zögen sich die jungen Leute immer mehr zurück. Der Jugendarbeit misst der 32-Jährige einen sehr hohen Stellenwert bei. "Sie ist ein kommunaler Standortfaktor", betont Marmann. Die Investition von Gemeinden in die Heranwachsenden, sei Einsatz in die Zukunft. Gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung lohne sich dieses Engagement. Wer in der Jugend viele Frusterlebnisse in seinem Ort habe, werde eher gehen, meint Marmann. "Trotzdem wird die Altersgruppe Jugendliche häufig ausgeblendet". Aber zur Familienfreundlichkeit gehöre nicht nur Kinderfreundlichkeit, betont der Jugendpfleger. Die Arbeit mit der pubertierenden Altersgruppe in den Ortsgemeinden der VG Schweich ist unterschiedlich. Die Bandbreite reicht von "vorbildlich" bis "kaum vorhanden". Die Basis für Jugendarbeit sei immer, dass die Teenager einen Raum hätten, den sie eigenverantwortlich gestalten könnten, bemerkt Dirk Marmann. Aber die Jungen und Mädchen dürfen sich nicht selbst überlassen bleiben. Marmann: "Junge Leute sind noch nicht in der Lage, die komplette Verantwortung zu übernehmen." Sie bräuchten Grenzen und erwachsene engagierte Partner, die sie unterstützten, aber nicht kontrollierten. "Und sie benötigen eine Lobby in der Gemeinde", hebt Dirk Marmann hervor.Nächste Folge: Die Jugendarbeit in Fell. Meinung Ab elf aus dem Programm? Zur Familienfreundlichkeit gehört nicht nur Kinderfreundlichkeit, sagt der Schweicher Jugendpfleger. Ein zutreffender Satz. Das Kind erlebt meist eine intensive Betreuung - von Kita über Grundschule bis hin zu privaten oder kirchlichen Initiativen. Damit kein falscher Eindruck entsteht - das ist alles gut und richtig so. Das Engagement von Eltern, Erziehern und Pädagogen ist lobenswert. Doch es bleibt der Eindruck, dass ein Kind "aus dem Programm fliegt" sobald es die Pubertät erreicht. Ein altersgerechtes Angebot für diese Gruppe ist örtlich oft kaum oder gar nicht vorhanden. Hier setzt die Arbeit des Jugendpflegers an, der oft auch noch die Mittlerrolle zur Erwachsenenwelt übernimmt. Wie dies in den Orten der VG Schweich funktioniert, soll diese TV-Serie zeigen. f.knopp@volksfreund.deExtra: Dirk Marmann war von 1999 an ehrenamtlicher und ist seit 2003 hauptberuflicher Jugendpfleger der VG Schweich. Er sieht sich als Schnittstelle zwischen Jugendlichen, Politik und Erwachsenen. Das Kinder- und Jugendbüro des Jugendpflegers ist im "Alten Weinhaus" in der Brückenstraße 46 in Schweich. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können ihn unter Telefon: 06502/5066 oder per E-Mail unter: info @kijub.net oder unter seiner ICQ-Nummer: 210852031, erreichen.

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