Wachdienst gegen Langfinger?

TRIERWEILER. Die wachsende Zahl von Einbrüchen im Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich hat den Ruf nach einem Wachdienst laut werden lassen. Der Gewerbeverein würde gerne einen privaten Sicherheitsdienst verpflichten, doch der ist nur zu finanzieren, wenn sich viele Firmen beteiligen. Noch ist die Bereitschaft zu gering.

 Nächtlicher Schutz für das Gewerbegebiet: Der Gewerbeverein Trierweiler möchte seine Mitgliedsbetriebe von den Vorzügen eines privaten Wachdienstes überzeugen. Doch viele scheuen die Kosten. Kartengrundlage: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz; Montage: Birgit Keiser/Foto: Klaus Kimmling

Nächtlicher Schutz für das Gewerbegebiet: Der Gewerbeverein Trierweiler möchte seine Mitgliedsbetriebe von den Vorzügen eines privaten Wachdienstes überzeugen. Doch viele scheuen die Kosten. Kartengrundlage: Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz; Montage: Birgit Keiser/Foto: Klaus Kimmling

"Einbruch im Gewerbegebiet Trierweiler"; "Autoaufbrüche in Schul- und Kirchstraße". Diese Schlagzeilen häufen sich in jüngster Zeit. Auch die Mehrortsgemeinde Trierweiler ist vor den Langfingern nicht sicher. Nach der jüngsten Einbruchserie im Gewerbegebiet hat der Gewerbevereins-Vorsitzende Thomas Ewald ein Thema angestoßen, das sein Vorgänger Willy Buschmann bereits vor einigen Jahren aufs Tapet gebracht hat: die Beauftragung eines privaten Wachdienstes. In einem Rundschreiben Mitte Februar erinnerte Ewald die Mitglieder noch einmal an das Konzept, das ihnen Roland Doesken von der Firma Atlas zur Sicherung des Gewerbegebiets vorgestellt hat. Der finanzielle Aufwand sei aber nur überschaubar, betonte der Gewerbevereins-Vorsitzende, wenn sich alle Gewerbetreibenden an einer solchen Schutzmaßnahme beteiligten. "Eine gekaufte Sicherheit ist nun mal nicht umsonst zu haben", so Ewald. Der Chef eines Dachdeckerbetriebs hat selbst erlebt, wie die Einbruchsrate im Laufe der Jahre gestiegen ist. "1994 bin ich dorthin gekommen, und zwei Jahre später wurde auch bei mir eingebrochen." Haushalte und Gemeinde potenzielle Kunden

Der Vorstoß von Ewalds Vorgänger Willy Buschmann, einen privaten Wachdienst für das Gewerbegebiet einzuschalten, scheiterte an einer zu geringen Beteiligung. Die Bereitschaft der Firmeninhaber, in ihre Sicherheit zu investieren, war so gering, dass das Thema schnell zu den Akten gelegt wurde. Auch diesmal droht das Aus, bevor auch nur ein Wachmann den Fuß in das Gewerbegebiet gesetzt hat. Nach Auskunft von Roland Doesken hat sich nur einer der rund 60 in Frage kommenden Betriebschefs aus eigenem Antrieb bei ihm gemeldet, zwölf hätten auf Anfrage Interesse gezeigt. Damit könne mit Sicherheit nicht das Konzept umgesetzt werden, wie es der Gewerbeverein und Atlas ausgearbeitet hätten, meint Doesken. Angedacht ist, dass ein Streifenfahrzeug von 20 Uhr bis morgens 8 Uhr patroulliert, die Kunden anfährt und stets über eine Notrufnummer zu erreichen ist. Wenn sich alle 60 Firmen beteiligen würden, kämen auf jeden Betrieb etwa 80 Euro an monatlichen Kosten zu. Bei der jetzigen geringen Bereitschaft sei dies kostenmäßig wahrscheinlich nicht umzusetzen, meint Doesken. Er hatte alle Gewerbetreibenden angeschrieben und anschließend noch einmal telefonisch kontaktiert. Doch der Gewerbeverein wirft die Flinte noch nicht ins Korn. "Eventuell beteiligen sich ja noch Privathaushalte oder die Gemeinde", hofft Thomas Ewald auf Partner, die sich ebenfalls die Atlas-Dienste sichern wollen. Für Ortsbürgermeister Matthias Daleiden ist dies ein "ernsthafter und diskussionswürdiger Vorschlag", der zumindest einmal ausprobiert werden sollte. Damit könne das Sicherheitsgefühl der Bürger gestärkt und Straftaten vorgebeugt werden. Vielleicht hätten dadurch die vielen Autoaufbrüche oder Schäden durch Vandalismus in Trierweiler verhindert werden können.

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