Wanderweg für Fisch und Krebs

Die Renaturierung des Föhrenbachs soll nun bis zur Mündung in die Mosel fortgesetzt werden. In einer gemeinsamen Sitzung von Hauptausschuss und Bauausschuss der Verbandsgemeinde (VG) Schweich stellte Diplomgeograf Frank Hömme das Ergebnis einer Voruntersuchung vor.

 Projektleiter Frank Hömme (links) und Wasserbauer Jens Gelderblom an der neuen Fischtreppe des Föhrenbachs. Foto: TV -Archiv/Friedhelm Knopp

Projektleiter Frank Hömme (links) und Wasserbauer Jens Gelderblom an der neuen Fischtreppe des Föhrenbachs. Foto: TV -Archiv/Friedhelm Knopp

Schweich. Zwischen Föhren und Molitors Mühle fließt das Gewässer schon seit rund einem Jahr wieder in seinem Urzustand dahin - befreit von künstlichen Einfassungen, Begradigungen und Verrohrungen. Dadurch wurde der Bach dort wieder durchgängig für die Wassertiere, eine Auenflora siedelte sich an, und bei Hochwasser kann das Gewässer in die Breite gehen (wir berichteten). Vorgesehen ist nun die Renaturierung des letzten Gewässerabschnitts. Dieser Unterlauf beginnt hinter Molitors Mühle und verläuft durch Schweich hinunter an die Mosel. In der Ausschusssitzung erläuterte Experte Hömme das Ergebnis einer Vorstudie für den Unterlauf, dessen Renaturierung in vier Planungsabschnitten verlaufen soll.Im ersten Abschnitt unterhalb von Molitors Mühle befinden sich zwei Betondurchlässe, die den Bach unter dem Autobahnanschluss, der sogenannten Trompete, hindurchführen. Die Betonröhren tragen zur erheblichen Beschleunigung der Fließgeschwindigkeit bei. Durch entsprechende Veränderungen und Einbauten kann dort das Strömungsverhalten verbessert werden. Hinter den Durchlässen sind auf etwa 200 Metern Strecke Strukturverbesserungen des Bachbetts durch Steimaterial und teilweise Abgrabung der Uferböschung möglich. Ein vertrockneter Auenwaldrest könnte abgebaggert und das Terrain insgesamt vertieft werden, um eine neue Bachaue entstehen zu lassen. Die Kosten für den ersten Abschnitt liegen bei etwa 35 000 Euro. Im zweiten Abschnitt (Kosten etwa 15 000 Euro) sind der Abbau des alten Wehres bei der Loiseleuxmühle und der Bau einer kleinen natürlichen Fischrampe mit rund 90 Quadratmetern Umfang vorgesehen. Der dritte Abschnitt (etwa 22 000 Euro) liegt im Schweicher Stadtgebiet. Am Spielplatz im Bereich Sommergasse sorgt ein Rohrdurchlass schnell für Rückstaus. Die Verrohrung könnte dort auf 30 Metern Länge entfernt werden. Der Föhrenbach würde anschließend ausgeweitet und in ein künstliche Flutmulde gelegt. Die ließe sich später auch zu einem Wasserspielplatz ausbauen. Im vierten Abschnitt (rund 30 000 Euro) wäre bei der Klosterstraße auf 50 Metern Länge eine morsche Ufermauer zu entfernen und durch eine naturnahe Böschung zu ersetzen. Zudem sollte der Bach dort ausgeweitet werden.Im lezten Abschnitt vor der Mündung (etwa 44 000 Euro) soll für den Föhrenbach bis zur B-53-Unterführung ein breiter "Entwicklungskorridor" angelegt werden. In dieser Fläche kann das Gewässer dann frei "pendeln", was zur nätürlichen Auenbildung führt. An der Mündung in die Mosel soll die vorhandene Betonbefestigung durch eine kleine Fischrampe ersetzt werden.Diplomgeograf Hömme: "Im Ergebnis wäre der Föhrenbach dann vom Wasserfall in Föhren bis zur Mosel für Fische und andere Wassertiere wieder durchgängig."

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