Wehrhafter Haushalt

Die gute Etat-Entwicklung 2007 gibt der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land Rückenwind für den Einstieg in die Doppik. Sie ist die erste VG im Raum Trier, die in das neue Haushalts- wesen einsteigt.

Trier. Trotz Mehrausgaben für die Feuerwehr und tiefroter Zahlen beim Kylltalbad ist der Haushalt der Verbandsgemeinde Trier-Land im ersten Halbjahr 2007 nicht ins Wanken geraten. Im Gegenteil: Die Zahlen, die die Verwaltung dem Haupt- und Finanzausschuss am Mittwochabend vorlegte, sind hervorragend.Land überweist mehr Schlüsselzuweisungen

Die Verbesserungen im Verwaltungshaushalt belaufen sich gegenüber dem Ende 2006 verabschiedeten Etat-Entwurf auf 85 000 Euro. Dafür sind in erster Linie höhere "Schlüsselzuweisungen A" des Landes an die Ortsgemeinden verantwortlich, von denen die VG über Umlagen partizipiert. Durch den Wegfall der Bedarfszuweisungen für finanzschwache Gemeinden hat das Land den Schwellenwert für diese Zuweisungen erhöht. Für die Orte der VG Trier-Land bedeutet dies Mehreinnahmen von 440 000 Euro gegenüber dem ursprünglich erwarteten Betrag. Nach Abzug der Umlagen, die der Kreis und die Verbandsgemeinde kassieren, verbleibt den Kommunen immerhin noch ein Plus von 127 000 Euro. Die VG Trier-Land erhält dadurch unter dem Strich 120 000 Euro mehr. Hinzu kommen Gebühreneinnahmen beim Ordnungsamt (plus 18 500 Euro), und höhere Landesmittel an besonders durch Spätaussiedler betroffene Kommunen (6500 Euro). Die Bilanz wird etwas verhagelt durch Mindereinnahmen von 20 000 Euro beim Kylltalbad in Kordel. Der Grund ist ebenso klar wie unvorhersehbar: das schlechte Wetter.Die Mehrausgaben im Verwaltungshaushalt von 40 000 Euro resultieren unter anderem aus Reparaturen von Feuerwehrfahrzeugen und aus der Ausbesserung von Unwetterschäden an Bächen. Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland holte sich vom Ausschuss den Segen für überplanmäßige Ausgaben bei der Feuerwehr. Damit kommt die VG Forderungen der Feuerwehr-Schule des Landes nach, die bei routinemäßigen Kontrollen Ausstattungsmängel festgestellt hatte. Unter anderem müssen neue Stiefel und Handschuhe angeschafft und in die Jahre gekommene Reifen erneuert werden. 48 000 Euro muss die VG insgesamt aufwenden, um die Mängelliste der Kontrolleure abzuarbeiten.Dass die VG auch auf eigenen Antrieb hin viel für die Ausstattung ihrer Wehren tut, bewies der Ausschuss mit Vergaben zur Anschaffung von Fahrzeugen. So schlagen Fahrgestell, Aufbau und Ausrüstung für ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) für die Feuerwehr Aach mit knapp 55 000 Euro zu Buche, die Langsurer Wehr erhält ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) Allrad für 50 000 Euro. Einige Tage gedulden müssen sich noch die Wehrleute aus Trierweiler. Ihr Fahrzeug, ein TSF-Wasser im Wert von 82 000 Euro, erhielt vom Ausschuss noch keine Lieferfreigabe, weil der Hersteller kurzfristig sein Angebot per Faxmitteilung modifiziert hatte. Nach Prüfung soll nun am 12. September der VG-Rat der Vergabe zustimmen.Trotz der hohen Feuerwehrausgaben verfügt Trier-Land im Vermögenshaushalt über einen Rücklagenbestand von 274 000 Euro. Eine gute Grundlage für den Einstieg in die Doppik, kommentierten Bürgermeister Reiland und Fachbereichsleiter Mertesdorf die Haushaltsentwicklung.

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