Weinberg statt Schulbank

Schneiden, biegen und binden bei Wind und Wetter - was Winzer alltäglich machen, haben acht Jugendliche der Berufsbildenden Schule (BBS) Cochem in einem Rebschnittpraktikum in den Weingütern der Region erlernt. Das Praktikum mit theoretischem Teil ist ein Modellversuch, der von den Beteiligten positiv bewertet wurde.

 Die acht Teilnehmer des Rebschnittpraktikums zogen eine positive Bilanz. Die BBS Cochem und das DLR Mosel wollen das Modellprojekt deshalb weiterführen. Foto: BBS Cochem

Die acht Teilnehmer des Rebschnittpraktikums zogen eine positive Bilanz. Die BBS Cochem und das DLR Mosel wollen das Modellprojekt deshalb weiterführen. Foto: BBS Cochem

Thörnich. (mer) Bei einer Feedbackveranstaltung in einem Thörnicher Weingut, an dem die acht Praktikanten, Winzer und Vertreter der beteiligten Institutionen teilnahmen, wurde das beendete "Rebschnittpraktikum" bilanziert. Dabei handelt es sich nicht um ein reguläres Schulpraktikum, sondern um ein aufwändiges und spezielles Projekt. "Unsere Praktikanten machen ein Berufsvorbereitungsjahr, das heißt, sie machen ihren Hauptschulabschluss nach und versuchen, danach einen Ausbildungsplatz zu finden", erläutert Stefan Lehnertz von der BBS Cochem. Dass sie es dabei nicht leicht haben, wissen alle Beteiligten; die einzige Chance besteht in einem praxisnahen Unterricht und vielen Kontakten zu möglichen Ausbildungsbetrieben.Immer mehr Jobchancen entstehen nach Ansicht von Lehnertz im wiedererstarkten Weinbau. In Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel, das das Projekt fachlich begleitete, wurde deshalb das Konzept des Rebschnittpraktikums entwickelt. Von Oktober 2006 bis zum Februar fand der theoretische und praktische Unterricht in der BBS Cochem statt. Anschließend ging es für drei Wochen in die Betriebe, die überwiegend in der Verbandsgemeinde Schweich liegen. Insgesamt wurden so 300 Stunden Unterricht und Arbeit geleistet, die mit schriftlichen und praktischen Prüfungen abgeschlossen wurden. Aus den Praktika sind jede Menge Erfahrung, gute Kontakte und eventuell später auch Ausbildungsplätze entstanden. Das Rebschnittpraktikum soll jetzt im neuen Schuljahr in das reguläre Angebot aufgenommen werden.

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