Wenn der Clown zum Putzen kommt

Trier/Saarburg · Die Zahngesundheitstage sensibilisieren Kinder für Mundhygiene. Dank eines innovativen Konzepts lernt der Nachwuchs, ohne es zu merken.

Trier/Saarburg Großer Bühnenspaß für kleine Zuschauer im Broadway Kino: Im Rahmen der bundesweiten Zahngesundheitstage hat Clown Mausi Mausini 800 Kindern aus Kindergärten und Förderschulen auf spielerische Art und Weise über gesunde Ernährung und Zahnpflege informiert. Die insgesamt fünf Vorstellungen haben das Gesundheitsamt Trier-Saarburg sowie die Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Trier-Saarburg organisiert.
Mit Gesang, Witz und viel Interaktion zeigt der Künstler Karl-Heinz Paul alias Clown Mausi Mausini den Kindern, was gut für ihren Körper und vor allem für ihre Zähne ist. Anhand Mausis Einkaufszettel, gespickt mit Obst und Süßigkeiten, sollen die Kinder beurteilen, was sie bedenkenlos essen können und wo Vorsicht geboten ist. Und er kommt gut beim Publikum an: "Der ist echt witzig", tönt es aus dem Publikum.
Ohne dass sich die Kinder dessen sind, ist der Lernerfolg groß. "Das ist unser Ziel: dass die Kinder gar nicht mitkriegen, dass sie etwas lernen", sagt Dr. Christiane Becker vom Gesundheitsamt. Spielerisch nimmt Mausi den Kindern die Angst vor dem Zahnarztbesuch, indem er drei von ihnen in Zahnärztin und Assistenten verwandelt und auf der Bühne eine Untersuchung mit Staubsauger und Radiergummi als Instrumenten spielen lässt. Im Anschluss an das Theaterstück erhalten alle Kinder als Überraschung eine Tüte mit gesundem Apfel, Malbuch und Zahnputzutensilien. "Die Zahngesundheit ist immer noch eng mit dem sozialen Status verknüpft", bemerkt Christiane Becker. Durch die direkte Betreuung von Kindergärten sowie einigen Grund- und Förderschulen könne dies überwunden werden. Im Rahmen einer Gruppenprophylaxe besuchten so genannte Patenzahnärzte einzelne Gruppen, machten Gesundheitsaufklärung und führten Untersuchungen durch, erzählt die Ärztin. Gerade Schulen, die einen besonders hohen Kariesanteil unter ihren Schülern aufwiesen, so genannte Kariesrisikoschulen, würden intensiv betreut.
Insgesamt ist die Zahngesundheit bundesweit im Aufwärtstrend, und auch die Region Trier steht gut da: "Die Hälfte der Sechs- bis Siebenjährigen hat mittlerweile ein gesundes Gebiss. Vor zehn Jahren waren es noch 35 Prozent", sagt Dr. Ulrich Reeh von der AG Jugendzahnpflege. Besorgniserregend findet er allerdings, dass 80 Prozent der Kariesfälle auf 20 Prozent der Kinder entfallen, wobei die Herkunft eine große Rolle spiele. Dabei sei Karies durch regelmäßige Vorsorge weitgehend vermeidbar.

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