Wenn die Alten für die Jungen spielen

Schweich · Nicht die Jungen für die Alten, sondern die Alten für die Jungen: Da haben die meisten Zuschauer erst einmal nur gestaunt, als es beim Sommerfest des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums hieß: Vorhang auf für das "Heimbewohnertheater Frohsinn" des Altenheims St. Josef.

 Auf der Bühne beim DBG-Schulfest: An der Drehorgel wird gesungen, während die anderen Senioren ein Tänzchen wagen. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Auf der Bühne beim DBG-Schulfest: An der Drehorgel wird gesungen, während die anderen Senioren ein Tänzchen wagen. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. "Das ist ja vielleicht mal eine tolle Idee", sagt Laura aus der 6. Klasse und meint die Theater-Aufführung der Senioren aus dem Altenheim St. Josef. Die nämlich ließen es sich nicht nehmen und überraschten die Schüler in einer voll besetzten Mensa mit einer sommerlichen Traumreise, mit Rollatoren und Rollstühlen beherzt und liebevoll choreographiert aufgeführt.
Seit fünf Jahren pflegt das DBG wöchentlich in einer eigenen AG den Kontakt zum Altenheim. "Begegnungen zwischen Jung und Alt" heißt das Projekt, bei dem sich die Jungen und Mädchen mit einer festen Gruppe von Bewohnern treffen, um gemeinsam zu spazieren, zu spielen, zu basteln oder einfach nur zu erzählen. Geschichten von früher, die hören die Mittelstufenschüler am liebsten. Und die älteren Herrschaften wiederrum genießen die Zeit mit den Jugendlichen, denn - so weiß eine von ihnen - "wir alternde Menschen sind wie Museen. Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Inneren". Und so revanchierten sich die Senioren und traten jetzt beim Sommerfest der Schule auf. Dabei warben sie gleich für eine neue Idee. Gemeinsam mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium soll ein "Generationentheater" entstehen unter Mitwirkung der Schüler und der Heimbewohner. "Das ist es, was uns zusammenhält", sagt Schulleiter Gerhard Deussen. "Nicht nur über eine alternde Gesellschaft reden, sondern in Gemeinschaft etwas unternehmen." sbn

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