Wenn goldene Räder rollen

Anlässlich ihres 85-jährigen Bestehens feierte die Freiwillige Feuerwehr Schleidweiler das 15. Schleidweiler Strohballenrollen. Bei herrlichem Sommerwetter maßen sich Groß und Klein in drei Stroh-Fortbewegungsdisziplinen und hatten Riesenspaß dabei.

 Schwung ist alles: Beim Schleidweiler Strohballenrollen gaben Mitglieder der Jugendfeuerwehren ihr Bestes. TV-Foto: Anke Emmerling

Schwung ist alles: Beim Schleidweiler Strohballenrollen gaben Mitglieder der Jugendfeuerwehren ihr Bestes. TV-Foto: Anke Emmerling

Zemmer-Schleidweiler. Seit 15 Jahren hat sich in Schleidweiler eine originelle Tradition etabliert. Im Spätsommer, nach der Ernte, heißt es: "Auf zum Strohballenrollen!" Was mit dem bloßen Rollen von runden Strohgebilden begann, ist von der Freiwilligen Feuerwehr Schleidweiler inzwischen zu einem ausgefeilten Sportwettbewerb aus drei Disziplinen verfeinert worden. Das Stroh muss nicht nur gerollt, sondern nach einem strengen Regelwerk auch per Schubkarre und Feuerwehrleiter über einen Parcours transportiert werden. Wer alle drei Herausforderungen als Punktbester meistert, ist Sieger. Als Lohn winken Geldpreise, aber natürlich auch Gaudi. Nicht zuletzt deswegen nahmen in diesem Jahr 23 Mannschaften am fröhlichen und staubigen Vergnügen teil. Am Samstagabend konkurrierten im Beisein vom Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Wolfgang Reiland, Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid, Ortsvorstehern sowie Feuerwehr- und Vereinsrepräsentanten sieben Herren- und vier Damengruppen in den "Strohmeisterschaften". Umkippen kostet Zeitpunkte

Bei den Herren setzten sich die "Himbeerhänscher" aus Schleidweiler durch, bei den Damen die aus mehreren Ortsteilen stammenden "Volleyballroller". Der Sonntag gehörte den Kindern und Jugendlichen der Feuerwehren und DRK-Ortsgruppen. Die Kleinsten, darunter Vierjährige, traten mit frechen Namen wie "Die Schweine", "Die fünf Strohbären" oder "Geile Hasen" an. Entsprechend schwungvoll gestaltete sich das Rollen der großen Strohräder, die trotz gelegentlicher Schräglage auf der Bande immer ihr Ziel erreichten. Etwas komplizierter war da schon das Schubkarrenrennen. Je zwei Fahrer, von denen jeder mit einer Hand lediglich einen Holm der Schubkarre lenken durfte, hatten in zwei oder wahlweise drei Durchgängen sechs Strohballen um Ecken herumzumanövrieren. Trotz tapferer Balanceversuche kippte manchem Team das Gefährt, und das kostete wertvolle Zeitpunkte. Denn es musste der in den Regeln vorgeschriebene "Rettungsdienst" heraneilen, um die Karre für einen neuen Versuch zu beladen. Der kleinste Teilnehmer verkündete nach gelungener Runde stolz: "Das ist eine Kunst, das müsst ihr erst mal hinkriegen", um dann auf das Lob "ihr seid die Größten" zu antworten: "Nee, aber die Durstigsten!" Mit einer Runde Eis für jedes Kind löschte die Feuerwehr Schleidweiler den "Brand", bevor es in die letzte, ebenfalls kniffelige Runde ging. Der Transport von Stroh mit Hilfe einer nur an Seilen getragenen Feuerwehrleiter trotzte jedoch in den meisten Fällen der Schwerkraft und sorgte, wie schon die spannenden Partien zuvor, für großen Spaß bei den Zuschauern. Am Ende wurden die Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Ralingen als Sieger geehrt. Ihre Kollegen aus Zemmer und Rodt belegten Platz zwei und drei, Ansporn, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.

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