Wer igelt sich denn da ein?

TRIER-LAND. Wieviele Einwohner haben die Dörfer? Welcher Ort hat die größten Zuwächse, welcher dünnt einwohnermäßig aus? Wo leben die Menschen auf engem Raum, wo haben sie Platz? Welche Gemeinde darf sich reich und welche arm nennen? Statistische Erhebungen aus der Verbandsgemeinde Trier-Land verraten es.

Der vielfach beklagte Bevölkerungsrückgang aufgrund der demografischen Entwicklung trifft nicht auf die Verbandsgemeinde Trier-Land zu. Denn die Einwohnerzahl hat sich dort in den vergangenen zehn Jahren sogar erhöht - um 1674 Personen auf 21 574; im vergangenen Jahr stieg die Zahl um 115 Personen.Boom-Gemeinde Trierweiler

Den größten Anteil am Zuwachs hat Trierweiler, das mit seinen Ortsteilen Sirzenich, Fusenich und Udelfangen auch die größte Gemeinde der VG (3527 Einwohner, Stand 30. Juni 2006) ist. Gegenüber 1996 leben heute in Trierweiler 386 Menschen mehr, gefolgt von Newel (310), Hockweiler (91), Langsur (87) und Ralingen (83). Leicht positiv ist die Bilanz mit einer schwarzen Sieben auch in Aach. Eine rückläufige Einwohner-Statistik verzeichnen Igel (minus 12), Welschbillig (-21), Franzenheim (-37), Kordel (-86) und Zemmer. Die Fideigemeinde ist mit einem Verlust von 134 Einwohnern in zehn Jahren das Schlusslicht bei den Einwohner-Veränderungen - allerdings nur nominal. Wegen der geringeren Einwohnerzahl wiegen die Verluste in Franzenheim prozentual schwerer: 10,5 Prozent gegenüber 4,3 Prozent in Zemmer. Bis auf die beiden jenseits der Mosel gelegenen "Exklaven" Franzenheim (316 Einwohner) und Hockweiler (275) haben alle Orte der VG über 1000 Einwohner. Nach Trierweiler ist Zemmer mit knapp 3000 Bewohnern die nächstgrößte Gemeinde, gefolgt von Newel (2865), Welschbillig (2497), Kordel (2209), Igel (2034), Ralingen (2069), Langsur (1680) und Aach (1140). Dass immer weniger Kinder zur Welt kommen, belegen die Schülerzahlen. Gegenüber 2005 sind im laufenden Jahr 92 Schüler weniger registriert, davon 58 Haupt- und 34 Grundschüler. Also ist auch davon auszugehen, dass die Einwohnerzuwächse in Trier-Land in erster Linie aus Zuzügen und nicht aus höheren Geburtenzahlen herrühren. Große Unterschiede gibt es bei den Gemeindegrößen. Gemessen an der Gesamtfläche der VG verfügt Welschbillig mit 21,13 Prozent über die größte Fläche; das kleinste Territorium hat Hockweiler (1,2 Prozent). Damit liegt erwartungsgemäß Welschbillig bei den Einwohnern pro Quadratkilometer an der unteren Skala: 67,34 Personen. Nur in Franzenheim haben (statistisch gesehen) die Menschen noch mehr Platz.48,84 Leute kommen hier auf einen Quadratkilometer. Am dichtesten zusammen leben die Igeler. Im Vergleich zu Franzenheim leben die statistisch gesehenen 278,62 Personen auf einem Quadratkilometer fast schon "kuschelig" nah zusammen. Eine relativ hohe Bevölkerungsdichte gibt es auch in Trierweiler (191), Newel (172) und Aach (164). Rund 60 Quadratkilometer, das entspricht etwa 34 Prozent der VG-Fläche, ist mit Wald bedeckt. Obwohl Kordel flächenmäßig zum Mittelfeld der VG-Liga zählt, ist der Waldanteil sehr hoch: 12,5 Quadratkilometer ist der Forst groß. Auch Zemmer (11,6) und Welschbillig (9,8) haben viel Wald auf ihrer Gemarkung. Am wenigsten Grün gibt es in Hockweiler (0,62 Quadratkilometer) und in Igel (1,99). Doch wer die dicksten Bäume hat, hat noch längst nicht das meiste Geld in der Kasse. Nur zwei Gemeinden sind schuldenfrei

Die einzigen schuldenfreien Orte in der VG Trier-Land sind Franzenheim und Hockweiler. Ralingen (1,6 Millionen Euro), Trierweiler (1,2 Millionen Euro) sowie Zemmer und Newel (jeweils 1,1 Millionen Euro) stehen nominal am höchsten in der Kreide, wobei umgerechnet auf die Pro-Kopf-Verschuldung Igel und Langsur mit jeweils über 400 Euro noch Zemmer, Trierweiler und Newel den Rang ablaufen. Spitzenreiter ist Ralingen, wo jeder Einwohner rein statistisch gesehen mit 760 Euro in den Miesen ist. Allerdings verfügte die Mehrortsgemeinde an der Sauer Anfang 2006 mit 437 000 Euro auch über die höchsten Rücklagen. Diese fließen aber in den neuen Haushalt zur Finanzierung von Projekten, sodass die "hohe Kante" bis Anfang 2007 auf 30 000 Euro schrumpfen wird - wie gewonnen, so zerronnen.

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