Wer rostet, rastet nicht

Die Fideigemeinde Zemmer ist um einen architektonischen Blickfang reicher geworden. Die Verwaltung der Stahl- und Maschinen-Baufirma "Steka" präsentiert sich in einem neuen Gebäude, dessen Fassade aus Glas und rostigen Stahlplatten durch ein innovatives Design mit Bezug zur Unternehmensausrichtung besticht.

 Letzte Hand legen Johnny Lauterbach, Hans-Peter Schabio und Rüdiger Leich an das metallene Erscheinungsbild des neuen „Steka“-Verwaltungsgebäudes in Zemmer. TV-Foto: Anke Emmerling

Letzte Hand legen Johnny Lauterbach, Hans-Peter Schabio und Rüdiger Leich an das metallene Erscheinungsbild des neuen „Steka“-Verwaltungsgebäudes in Zemmer. TV-Foto: Anke Emmerling

Zemmer. (ae) Mit welchem Werkstoff die Firma "Steka" in Zemmer arbeitet, dürfte für diejenigen, die deren neues Verwaltungsgebäude am Schießberg passieren, kein Rätsel mehr sein. Denn die Fassade spricht eine klare Sprache: Sie ist mit mehr als 400 Stahlplatten verkleidet. Deren Rost-Optik ist allerdings nur als gestalterischer Clou, nicht aber als Rückschluss auf den sich dahinter verbergenden Unternehmergeist zu verstehen. Denn wäre der rostig, hätte sich die Firma nicht zum gefragten innovativen Spezialhersteller für Windkanal-, Stahlhallen- und Sonderkonstruktionen entwickelt. "Wir haben mit Maschinen- und Stahlbau angefangen und sind dann immer mehr in den Stahlbau gegangen", sagt Firmenchef Rainer Steffen. Höhepunkt war ein Auftrag für die Formel 1

Sein Vater Robert Steffen hat das Unternehmen in den 1960ern in Niersbach gegründet, und, als es dort zu eng wurde, 1979 zusammen mit dem noch heute im Namen "Steka" verewigten, aber ausgestiegenen Mitinhaber Steffen Kaltenberg das jetzige Firmengelände in Zemmer gekauft. "Hier standen schon Werkshallen, aber es lag alles brach, das Gras wuchs aus dem Teer", erzählt Rainer Steffen. Damals wurde der Verwaltungsbau errichtet, in dem die Büros bis vor Kurzem untergebracht waren. "Wir haben seither immer nur in Werkshallen investiert, da musste nach fast 30 Jahren auch hier dringend etwas passieren", sagt Steffen. Zumal das Unternehmen mit namhaften Auftraggebern zu tun hat. "Highlight in der Firmengeschichte war zweifellos der Windkanalbau für den Formel-1-Rennstall von Toyota", sagt Steffen, der den Windkanalbau als Firmen-Sparte nicht überbewertet wissen will. "Windkanalbau, das ist wie eine kleine Familie. Die Automobilfirmen wissen, wer was gebaut hat. Wir haben viel gebaut, das spricht sich rum." Dank der zahlreichen Referenzen kämen Anfragen ganz automatisch. "Wir haben allerdings nie versäumt, immer in moderne Maschinen zu investieren." Und in qualifizierte Mitarbeiter — 30 arbeiten derzeit bei dem Unternehmen, vier werden ausgebildet. "Auf dieser Größe wollen wir bleiben, damit alles überschaubar ist", meint Steffen, "man kann zwar schnell groß, aber dann auch genauso schnell wieder klein werden." Groß präsentiert sich jedenfalls das neue, in vier Monaten entstandene und vom Architektenbüro "Schuh und Weyer" entworfene Erscheinungsbild. 20 einheimische Firmen haben 368 Quadratmeter Gebäudefläche auf zwei Geschossen und dazu neue Außenanlagen erstellt. Die Firma "Steka" war maßgeblich beteiligt, denn die Stahlkonstruktionen und die Fassade stammen aus eigener Produktion. Bei der Erweiterung hat die Firma ihre Wurzeln nicht vergessen: An der Seite des neuen Baus hat das alte Bürogebäude seinen Platz behalten: Es wurde renoviert und passend zum Firmenimage in innovativem Lila gestrichen.

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