Wetterdaten per Klick aus dem Internet

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit arbeitet entlang der Mosel ein dichtes Netz von automatischen Wetterstationen im Dienste von Landwirtschaft und Weinbau. Die agrarmetereologischen Daten sind jederzeit über das Internet abrufbar.

 Froh über die zusätzlichen Wetterdaten: Claus Junk (links) und Claus-Peter Feller. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Froh über die zusätzlichen Wetterdaten: Claus Junk (links) und Claus-Peter Feller. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Leiwen. Der jüngste "Wetterautomat" wurde nun bei Leiwen aufgestellt. Das Gerät füllt eine bis dahin bestehende Lücke zwischen Schweich und Neumagen-Dhron. Die mit Solarenergie betriebene Anlage besitzt einen Datensender, zwei Temperaturfühler in unterschiedlichen Höhen, einen Messfühler für die Luftfeuchte, einen Niederschlagsmesser, einen Messfühler für Blattnässe (zeigt die Feuchtigkeit auf den örtlichen Laubblättern an) und einen Windmesser. Seit Jahresbeginn sendet die Station Wetterdaten aus den Leiwener Anbauflächen zum agrarmetereologischen Wetterdienst nach Offenbach. Dort werden die Daten ausgewertet und zur ständigen Aktualisierung der Internetseite www.am.rlp.de verwendet. Die Kosten von 8200 Euro für die Installation der örtlichen Stationen tragen zur Hälfte das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel und die jeweilige Ortsgemeinde, auf deren Grund die Anlage arbeitet. Betreuung und technische Wartung sind später Sache des DLR. Die neue Wetterstation in Leiwen geht auf die Initiative von Claus Junk, Ortsvorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes, zurück. "Diese Stationen ermöglichen den Bauern und Winzern beispielsweise die gezielte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, das schont die Umwelt und den Geldbeutel", sagt Claus Junk.Als Beispiel nennt der Winzer die Bekämpfung des Blattpilzes Pernospora, auch "unechter Mehltau" genannt. Bisher mussten die Reben auf "Verdacht" mit einem Anti-Pilzmittel gespritzt werden. Mit Hilfe der örtlichen Wetterstation lässt sich nun feststellen, ob und wann die idealen Witterungsbedingungen für "unechten Mehltau" vorliegen. Junk: "Wenn sich in einer milden Nacht Nässe auf den Blättern bildet, droht örtlicher Pilzbefall. Am nächsten Tag muss dann gespritzt werden." Entsprechend ist daher auch die Position der Anlage gewählt worden: Sie steht auf dem umzäunten Gelände der Kläranlage zwischen Leiwen und Köwerich, die von großen Anbauflächen umgeben ist. Der Leiwener Ortsbürgermeister Claus-Peter Feller weist auch auf den Nutzen der Anlage für den Fremdenverkehr hin. "So können unsere Gäste schon zu Hause die aktuelle Wetterlage am Urlaubsort abrufen." Feller plant daher, die Wetterdaten auch auf der Homepage der Ortsgemeinde Leiwen zu präsentieren.

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