"Wie eine große Familie"

Schweich · Mit teils aus Brasilien angereisten Schwestern und hunderten Gästen feierten die Schweicher Franziskanerinnen vom Heiligen Josef das 150. Gründungsjubiläum ihres Ordens.

 Die Franziskanerinnen aus Brasilien die Besucher begeistern mit einem Tanz, der die vielen Kulturen des südamerikanischen Landes vereint. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Franziskanerinnen aus Brasilien die Besucher begeistern mit einem Tanz, der die vielen Kulturen des südamerikanischen Landes vereint. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Schweich Vor zehn Jahren stemmten sie ein eigenes Fest. Nun entschieden sich die drei Schwestern der Kongregation - Ana, Barbara und Gabriela - anders. Den 150. Geburtstag der Franziskanerinnen vom Heiligen Josef (siehe Info) feierten sie im Rahmen des Pfarrfests. So konnten sie sich mehr um ihre Gäste kümmern. Darunter Schwestern aus Brasilien, Bad Honnef-Aegidienberg, Unkel am Rhein, dem niederländischen Valkenburg sowie Hospitalschwestern der heiligen Elisabeth aus Luxemburg und die indischen Ordensfrauen des Konvents der Karmelitinnen, die seit Jahren im Schweicher Altenheim St. Josef wirken. Ana Rech, Hausoberin der Schweicher Franziskanerinnen, ist der Kirchengemeinde daher sehr dankbar - ebenso wie der Stadt. Sie alle seien "eng verbunden - wie eine große Familie".
"Alle, die hier auftreten, tun das für den guten Zweck", die Erweiterung einer Schule in Angola, hob Joachim Wagner, Zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats, hervor. Die Leiendecker Bloas trat ebenso unentgeltlich auf wie Komponist und Liedermacher Andreas Sittmann und alle anderen Musiker und Sänger. Der Gemischte Chor und die Stadtkapelle umrahmten das Hochamt, wie das gesamte Fest vor dem Altenheim der Seniorenhilfe GmbH der Franziskanerinnen, dem früheren Ordens-Hospital.
Mit Dechant Ralph Hildesheim zelebrierten der neue Weihbischof Franz-Josef Gebert und Diakon Herbert Knobloch. Danach spielte der Spielmannszug und später konnten alle mitsingen mit der Chorgemeinschaft Longuich-Issel-Schweich, den Kolpingsängern Schweich, der Liedertafel Trier und dem Männerensemble Mosel.
Dazwischen unterhielten wie schon zum Hochamt Schwestern in farbenfroher Kleidung ihrer nordbrasilianischen Heimat. Sie führten einen Tanz auf, mit dem sie den lebendigen Austausch vieler verschiedener Kulturen ihres Landes ausdrückten. Zu der weiten Reise bewog die 14 Frauen der Wunsch, den Gründungsort und den Kulturkreis ihres weltweit aktiven Ordens kennenzulernen. Besucher Manfred Schleimer genoss das von Ortsvereinen und Kindergärten unterstützte Fest. Besonders freute ihn das Wiedersehen mit einer Schwester, die vor mehr als 40 Jahren im Altenheim arbeitete.
Extra: DER ORDEN UND SEINE GRÜNDERIN


1867 gründete Alphonsa Kuborn, 1830 in Mertert geboren und Luxemburger Hospitalschwester der heiligen Elisabeth, den Orden. Die "Barmherzigen Schwestern vom dritten Orden des hl. Franziskus von Assisi", seit 1939 die Kongregation "Franziskanerinnen vom hl. Josef" kümmerte sich um Arme, Kranke und Menschen in Not. Das Schweicher Hospital des Ordens nahm 1869 seinen Betrieb auf und ist seit 1965 Altenheim. Im Verlauf des sogenannten Kulturkampfes, der Neupositionierung der Verantwortlichkeiten von Staat und Kirche, emigrierte Alphonsa 1875 in die Niederlande, wo sie 1882 in eine Niederlassung in Valkenburg gründete. Heute wirken Schwestern der Gemeinschaft in Europa, Afrika, Süd- und Mittelamerika. Sie führen Häuser für Kranke, Alte und Kinder, arbeiten in Schulen, der Gesundheitsfürsorge sowie in Caritas und Seelsorge.

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