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Schweich · Der Jugendbuchautor Manfred Theisen unterhält Schweicher Fünftklässler.

 Manfred Theisen erzählt den Schülern Geschichten. TV-Foto: Björn Pazen

Manfred Theisen erzählt den Schülern Geschichten. TV-Foto: Björn Pazen

Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Schweich Der Nerd muss nicht in die Schule, weil er so schlau ist, dass er zu Hause am Computer lernen darf. Bis seine Nerd-Schwester eines Tages den Computer zu Boden wirft, und der kleine Nerd in die reale Welt muss. Weg von Papa Nerd mit seinem Batman-T-Shirt, der Aufzüge berechnet, und Mama Nerd, die wie alle anderen Nerds eine eigene Mikrowelle in der Küche hat, um das Müsli zu erhitzen. Mit dem Pizzablitz macht sich der bebrillte Besserwisser auf in die Schule.
Das ist der Ausgangspunkt des Buches "Nerd forever - im Würgegriff der Schule", dem ersten Teil der "Nerd"-Trilogie von Manfred Theisen. Der 54-Jährige schreibt heute Kinder- und Jugendbücher, nachdem er zuvor Lokaljournalist und Leiter einer Kölner Zeitungsredaktion war. Seine Inspiration sammelt er zu Hause, als Vater von vier Töchtern. Doch sein Ansinnen mit den "Nerd"-Büchern ist, Jungs zum Lesen zu bringen.
Und die (aber auch die Mädchen) hingen ihm jüngst gebannt an den Lippen - Theisen war zu Gast im Stefan-Andres-Schulzentrum in Schweich. Alle neun fünften Klassen kamen - in drei Gruppen - in den Genuss der Lesung, die auch guten Gewissens als Comedy mit Wissensvermittlung durchgehen würde. So erfuhren die Fünftklässler, wann und warum Adrenalin bei Männern ausgeschüttet wird, warum die Fernsehserie "Die Simpsons" die gesamte Comedy veränderte oder wie man Bücher und Geschichten so schreibt, dass der Leser auch immer weiter lesen will.
Dabei war Theisen bestens auf die Lesegewohnheiten seiner Zuhörer eingestellt. Während er las, drückte ein Schüler die Buchseiten auf dem Handy immer weiter, das Bild wurde per Beamer auf die Leinwand übertragen. Zum "Nerd"-Buch gehören nämlich auch die Karikaturen des 13-Jährigen Fabrice, der in einer Schreibwoche mit Theisen eigentlich Texte schreiben sollte, darauf keinen Bock hatte, sich dann aber als begnadeter Zeichner entpuppte.
Schon seit vielen Jahren organisiert das Stefan-Andres-Schulzentrum für die gemeinsame Orientierungsstufe diese Lesungen und Autorenbegegnungen. Natürlich können in der Bücherei dann auch Bücher der jeweiligen Autoren ausgeliehen werden, im Falle von Theisen natürlich auch die "Nerd-forever"-Bände.
Neben den skurrilen, lustigen und satirischen Nerd-Büchern hat sich der Kölner auch ernsteren Themen gewidmet, zum Beispiel der Flucht aus Syrien im Buch "Checkpoint Europa" oder einem afrikanischen Fußballer in einer deutschen Mannschaft. Zu diesem Buch schreibt Nationalspieler Jérôme Boateng das Vorwort.
Die Lesung von Manfred Theisen wurde unter anderem finanziell vom regional tätigen Verein zur Leseförderung unterstützt.

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