Windenergie belebt den Haushalt

MEHRING. Erfreuliche Nachrichten konnte Ortsbürgermeister Helmut Reis dem Mehringer Ortsgemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung mitteilen: Nach vielen Jahren mit Fehlbeträgen schließt der Verwaltungshaushalt 2007 mit Einnahmen und Ausgaben von rund zwei Millionen Euro wieder ausgeglichen ab. Auch für das Problem der DSL-Versorgung des ganzen Dorfes ist eine Lösung in Sicht.

 Der Umbau der alten Schule zum Kulturzentrum ist die größte Investition im Mehringer Haushalt 2007. TV-Foto: Michael Merten

Der Umbau der alten Schule zum Kulturzentrum ist die größte Investition im Mehringer Haushalt 2007. TV-Foto: Michael Merten

Genau 1 959 485 Euro betragen die Einnahmen wie Ausgaben im Verwaltungshaushalt 2007. Damit werden wie schon 2006 keine neuen Schulden aufgenommen. Auch der Vermögenshaushalt ist mit 3 208 749 Euro Einnahmen wie Aushaben ausgeglichen. Der Gesamtschuldenstand betrug am 1. Januar 1 160 597 Euro. Den ausgeglichenen Haushalt ermöglicht ein Geldsegen, den Pachteinnahmen eines neuen Windenergieparks auf Mehringer Grund und Boden einbringen. Alle Ratsfraktionen stimmten dem Haushaltsplan 2007 zu. Als größte Investition sieht der Plan den Umbau der alten Schule im Dorfkern zum Kulturzentrum vor. Mit dem ersten Bauabschnitt, der 1 113 000 Euro kosten soll, ist bereits begonnen worden. Das Land zahlt hierfür einen Zuschuss von einer halben Million Euro. 2008 schlägt der zweite Bauabschnitt mit 442 000 Euro zu Buche, für den weitere Landesmittel beantragt werden sollen. Zügig schreitet auch der Ausbau der oberen Schulstraße und des Verbindungsweges Schul-/Spielesstraße voran, wofür 2006 entsprechende Haushaltsreste gebildet wurden. Und auch in Mehring wirft das Großereignis Konstantin-Ausstellung seine Schatten voraus: Im Rahmen des Konstantinjahres werden die anstehenden Arbeiten an der antiken Villa Rustica (131 000 Euro) zu 70 Prozent vom Land bezuschusst. Ein drängendes Problem für die Mehringer Bürger ist die schlechte Breitbandversorgung (Internetzugang mit hoher, DSL-ähnlicher Geschwindigkeit) großer Teile des Dorfes. "Wir befinden uns in Sachen Breitband im tiefsten Mittelalter", beklagte Ortsbürgermeister Reis. Nur ein Teil des Altdorfes sei durch den Sender in Fell mit schnellem Breitband-Internet versorgt. Für die Gemeinde fallen kaum Investitionen an

"Die Bürger drängen darauf, dass das ganze Dorf versorgt wird", betonte Reis. Deshalb habe er bereits Kontakt zu der Firma Paracom aufgenommen. Diese Firma biete eine Funkversorgung für die Bürger zu Konditionen an, die auf dem Markt üblich seien. Der Vorteil sei, dass für die Gemeinde keine Investitionen anfielen, sondern nur bei der Vermittlung zwischen Firma und Bürgern geholfen werden müsse. Die Firma Paracom hat vor wenigen Monaten in Detzem einen Funkmast installiert, der die umliegenden Dörfer versorgt; dabei habe es keine Probleme gegeben, so Reis. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu, möglichst bald zusammen mit der Firma Paracom eine Informationsveranstaltung in Mehring zu veranstalten, zu der alle interessierten Bürger eingeladen werden sollen.

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