"Wir haben alles voll im Griff"

SCHWEICH. Der Vorstand der Dietrich-Bonhoeffer-Stiftung geht in die Offensive: "Wir stehen zu unserer Entscheidung", reagiert Stiftungsvorsitzende Renate von Schubert auf die Kritik an der Beurlaubung des Schulleiters des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Schweich.

Rainer Marmann kann nicht nachvollziehen, dass es überhaupt Diskussionen über die Beurlaubung des Schulleiters des evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, Heinrich Bentemann, gibt. "Eine normale Personalentscheidung", sagt der stellvertretende Vorsitzende der Dietrich-Bonhoeffer-Stiftung, die Träger des Schweicher Gymnasiums ist. Der Vorstand habe sich nichts vorzuwerfen: "Wir stehen zu unserer Entscheidung", sagt Stiftungsvorsitzende Renate von Schubert. Die zunehmende Kritik an der Arbeit des Vorstands ist für sie kein Grund zurückzutreten. Vor den Sommerferien ist laut von Schubert der Konflikt mit Bentemann eskaliert. Als zwei Lehrer wegen Auseinandersetzungen mit dem Schulleiter gekündigt und immer mehr Lehrer Kritik an ihm geübt hätten, habe man mit Bentemann geredet und nach den Sommerferien eine Vermittlerin, eine pensionierte Schulleiterin aus Bonn, eingesetzt. Doch die Vermittlung sei gescheitert, auch weitere Gespräche mit Bentemann seien fruchtlos geblieben, so dass man in Abstimmung mit der evangelischen Landeskirche in Düsseldorf kurz vor Weihnachten die "Freistellung vom Dienst" ausgesprochen habe. Ende November wurden die Verantwortlichen in Düsseldorf über die Probleme mit dem Schulleiter informiert. Man habe Bentemann aber keinesfalls beschädigen wollen, sagt von Schubert. Die Stiftungsvorsitzende gibt zu, dass die Vermittlerin dem Vorstand vorgeworfen habe, überfordert zu sein: "Wir sind Laien, werden aber laufend unterstützt von der Landeskirche." Einen Nachfolger für Bentemann an dem Gymnasium gebe es noch nicht. Da müsse man die juristische Auseinandersetzung abwarten. Die kommissarische Schulleiterin Silvia Neimes versichert: "Wir haben die Schule voll im Griff. Die Lehrer sind weiter engagiert, wir haben tolle Schüler, es gibt absolut keine Probleme. Wir schauen nach vorne." Der Schulbetrieb gehe ganz normal weiter: "Wir werden weiter innovativ sein und neue Angebote machen." Das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium sei nicht gleichzusetzen mit Bentemann, das pädagogische Konzept müsse losgelöst von den Querelen betrachtet werden. Die Richtung, die Bentemann eingeschlagen habe, werde fortgesetzt. Er habe sich "große Verdienste" um die Schule erworben, sagt Neimes. Laut Renate von Schubert hat sich die Diskussion um das Gymnasium bislang nicht auf die Anmeldezahlen ausgewirkt. Man habe drei Mal so viele Interessenten wie freie Plätze: 58 neue Schüler werden nach den Sommerferien an der Schule beginnen, sagt die Stiftungsvorsitzende.

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