Schöndorf. Wer in letzter Zeit an der Grundschule in Schöndorf vorbeigefahren ist, dem ist bestimmt ein "Verkehrsschild" aufgefallen, das es so in der Straßenverkehrsordnung nicht gibt: "Wir sind am schaffen", steht in riesigen Lettern auf dem rot umrahmten Dreieck, das Schulleiterin Daniela Ambré vor dem Schulgebäude aufgebaut hat.

Das Schild soll zum Helfen animieren. Jeder ist willkommen sich an der Neugestaltung des Schöndorfer Schulhofs zu beteiligen. Und tatsächlich zeigt das aufgestellte Schild seine Wirkung: Nicht nur das Lehrpersonal selbst, auch unzählige Privatpersonen, Menschen aus dem öffentlichen Leben, Eltern und Nachbarn der Schule ließen sich animieren und schleppen seit Wochen Steine, Sand, Kies und Splitt oder Mutterboden von einer Stelle zur anderen. Die Planung übernahm ein fünfköpfiges Team und auch für das Koordinieren der Arbeiten fanden sich Verantwortliche.

Neben einem schön gestalteten Barfußpfad wurden neue Sitzgelegenheiten geschaffen, Baufälliges abgetragen, Bäume gepflanzt, Wege gepflastert, Holz geschält und neue Spielgeräte aufgebaut. Selbst Jugendliche haben in ihrer Freizeit schon mit Hand angelegt.

Um den nicht unerheblichen "Papierkram" hat sich der Förderverein der Grundschule gekümmert. Und noch mehr Freiwillige haben schon Zusage erteilt, die abschließenden Erdarbeiten in Eigenregie auszuführen. Daniela Ambré ist dankbar und stolz zugleich: "Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, wurden aufgrund der immensen Eigenleistungen rund 6000 Euro eingespart", sagt sie.

In der vergangenen Woche dann wieder ein ungewöhnliches Bild - diesmal an den Bushaltestellen der Nachbargemeinden: Kurz vor acht Uhr warten die Grundschüler wie gewöhnlich auf ihren Bus. Anders als sonst jedoch baumeln bunte Eimer von den Handgelenken der Erst- bis Viertklässler: "Wir schaffen heute auf dem Schulhof", erzählen sie nicht ohne Stolz. Bereits im Vorfeld durften die Kinder ihre eigenen Ideen in Sachen Spielmöglichkeiten und neu anzuschaffender Gerätschaften miteinbringen.

Auf Anweisung von Schulleiterin Ambré bildeten die Kinder, zusammen mit sämtlichen Lehrkräften und einigen Eltern, eine riesige Menschenkette, um mit den von zu Hause mitgebrachten Eimern die als Fallschutz dienenden Holzschnitzel unter die neu aufgebauten Reckstangen zu transportieren.

Kopf- und Muskeleinsatz von vielen Helfern

"Es war uns sehr wichtig, die Mädchen und Jungen in die Planung und Ausführung der Neugestaltung miteinzubeziehen. Wenn sie selber aktiv mithelfen, lernen sie viel über Wertschätzung und Gemeinschaft", sagt Ambré. "Zusammen sind wir stark und können Dinge bewegen, zu denen man alleine nicht imstande wäre", erklärt sie weiter und weiß gar nicht, wo sie anfangen soll, ihren Dank auszusprechen.

Neben dem Lehrerkollegium und den vielen anderen Menschen, deren Hilfe hauptsächlich aus Kopf- und Muskeleinsatz bestand, zählt sie auch auf die Verbandsgemeinde Ruwer als Hauptfinanzierer. Bedanken möchte Ambré sich aber auch bei der Ortsgemeinde Schöndorf sowie bei allen anderen privaten und öffentlichen Sponsoren, die durch teilweise nicht unerhebliche Spenden ebenso ihren Beitrag zu der aufs Beste gelungenen Schulhof-Neugestaltung geleistet haben. Und bei dem Engagement wird sich in den nächsten Jahren wohl noch einiges mehr an der Schöndorfer Grundschule verändern.