Wo Hilfe ein Gesicht bekommt

Jeder der zweiundzwanzig Stände auf dem "Markt der Möglichkeiten" im Waldracher Rathaus stand für die Chance, dass Kinder aus problematisch gewordenen Lebenssituationen herausfinden können. Das "Netzwerk Soziales Frühwarnsystem in der Verbandsgemeinde Ruwer" hatte zu der Veranstaltung eingeladen.

Waldrach. Wer erkennt, dass Kinder Hilfe brauchen, muss auch wissen, wo er sie bekommen kann: Um mehr Orientierung im hiesigen Hilfesystem zu erhalten, hatte das "Netzwerk Soziales Frühwarnsystem zum Markt der Möglichkeiten" ins Ruwertal eingeladen. An 22 Ständen lagen Broschüren aus, Plakate klebten an den Wänden, die jeweiligen Anbieter sprachen mit den Besuchern und tauschten sich untereinander aus - die Resonanz auf den ersten "Markt der Möglichkeiten" war durchweg positiv. "Es ist etwas anderes, ob ich einen Flyer in Händen halte oder das Gesicht kenne, dass zur jeweiligen Einrichtung gehört", sagte Julia Eiter, Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde Ruwer und Mitarbeiterin im Projektteam "Netzwerk Soziales Frühwarnsystem in der VG Ruwer". Gespräche lassen Netz engmaschiger werden

Vorrangiges Ziel des Netzwerkes, das 2005 ins Leben gerufen wurde, ist es, Lehrer und Erzieherinnen sowie andere Professionelle, die mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien arbeiten, in ihrer Kompetenz der Risikoeinschätzung und in ihrer Handlungssicherheit zu stärken. "Wahrnehmen, erkennen und dann handeln", ist das Credo des Projektes. Hierbei spiele auch die Vernetzung eine große Rolle, sagte Eiter. Denn ein gutes vertrauensvolles Miteinander der Einrichtungen könne dazu beitragen, dass Familien bei Bedarf schnell und frühzeitig geholfen wird und dass "schlimme Situationen verhindert werden.""Der Markt hier ist auf alle Fälle eine Bereicherung. Man kommt in Kontakt miteinander", sagte Jürgen Thron von der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Mutterhaus in Trier. Die vielen intensiven Gespräche, die während der Veranstaltung geführt wurden, lassen das Fazit zu, dass das Netzwerk wieder ein Stück engmaschiger wurde - zum Wohl der Kinder in der Verbandsgemeinde Ruwer.UMfrage Hervorragende Sache "Es ist eine hervorragende Sache, viele Bürger wissen nicht, wo sie Hilfe bekommen. Hier kann man sich informieren", sagt Günter Jakobs, Ortsbürgermeister von Gutweiler. "Man erhält Ratschläge wie man Eltern motiviert, sich Hilfe zu holen, ohne dass sie sich als Erziehungsversager fühlen", sagt Sonja Lauterbach, Standortleiterin Kindertagesstätte St. Laurentius. Ursula Steuer, Gund und Regionalschule Waldrach: "Wir sind nicht in allen Bereichen kompetent. Gut zu wissen, wo wir Eltern hinschicken können, die Hilfe brauchen".

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