Ziel: Mehr Lebensqualität im Dorf

Geld vom Kreis können sich demnächst bis zu fünf Dörfer verdienen. Voraussetzung ist, dass sie gute Ideen zur Verbesserung der örtlichen Grundversorgung und des sozialen Miteinanders haben.

Trier. Mit einem Ideenwettbewerb will der Kreis seine Gemeinden anspornen, dass sie sich Gedanken über eine Verbesserung der dörflichen Lebensqualität machen. Gefragt sind etwa Vorschläge, wie ältere Menschen besser ins Dorfleben integriert werden können. Oder Ideen, wie das generationsübergreifende Zusammenleben besser funktioniert. Auch für eine Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und die Sicherung der örtlichen Grundversorgung soll der Wettbewerb Impulse geben.

"Lebendige Dörfer" heißt die Aktion, und so lautet auch das Motto der Auftaktveranstaltung am Dienstag, 27. Oktober, ab 18 Uhr im Sitzungssaal der Kreisverwaltung.

Dort wird im Beisein von Ortsbürgermeistern, Kommunalpolitikern und Trägern sozialer Einrichtungen der Soziologe Rüdiger Jacob von der Universität Trier über die demografische Entwicklung im Landkreis informieren. Sozialministerin Malu Dreyer spricht zum Thema "Älter werden in Rheinland-Pfalz", und der frühere Bürgermeister der südbadischen Stadt Eichstetten, Gerhard Kiechle, berichtet von Erfahrungen mit bürgerschaftlichen Netzwerken.

Am Wettbewerb teilnehmen können nur Gemeinden, allerdings sind ausdrücklich auch Bürger, Vereine oder Gruppen dazu aufgerufen, Ideen oder Strategien zur Verbesserung des sozialen Miteinanders vorzubringen. Die Bewerbung soll dann aber über die Gemeinden beziehungsweise die Ortsbürgermeister erfolgen.

Dem Stiftungsrat der Stiftung "Zukunft in Trier-Saarburg" - er besteht aus den Mitgliedern des Kreisausschusses - ist es vorbehalten, aus den bis zum 11. Dezember bei der Kreisverwaltung eingegangenen Bewerbungen bis zu fünf Siegergemeinden zu küren. Diese Orte werden mit einer Dorfmoderation im Wert von bis zu 3000 Euro unterstützt. Darüber hinaus können die Gewinner-Gemeinden bei der Umsetzung ihrer Projekte mit finanzieller Unterstützung rechnen.

"Ich weiß, dass viele Gemeinderäte das Thema ‚Lebendiges Dorf' sowieso auf ihrer Agenda haben. Wenn der Kreis jetzt noch was draufzahlt, ist hoffentlich der Ansporn mitzuziehen noch ein Stück größer", sagt Landrat Günther Schartz. (siehe auch nebenstehendes Interview).

DREI FRAGEN AN … Landrat Günther Schartz: Was hat den Kreis dazu bewogen, den Ideenwettbewerb auszuschreiben? Schartz: Wir wollen frühzeitig Impulse setzen und Konzepte entwickeln, um den demografischen Faktor abzuschwächen. Wir haben glücklicherweise bei uns noch kein krasses demografisches Problem, aber in Teilregionen, insbesondere im östlichen Bereich unseres Kreises, gibt es erste Anzeichen dafür. Wer macht die Dorfmoderation und was ist darunter zu verstehen? Schartz: In der Regel sollen diese Moderationen von Planungsbüros durchgeführt werden. Nach Möglichkeit sollen die Büros Erfahrungen bei Dorferneuerungs-Projekten haben. Sie sollen die Gemeinden bei den Projekten fachlich beraten. Mit welchen Zuwendungen können die Siegergemeinden bei der Umsetzung ihrer Projekte rechnen? Schartz: Über die Höhe der Anschubfinanzierungen für Projekte wird im Einzelfall entschieden. Das Stiftungsvermögen beträgt zwar 5,4 Millionen Euro, aber es werden ja nur die Zinsen ausgeschüttet. Und die Kapitalausschüttung war in letzter Zeit nicht so groß. (alf)

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