Zufriedenheit über Preisstruktur

Viele Informationen gab es auf der jüngsten Kreisvorstands- und Delegiertenversammlung Landwirtschaft. Dabei zeigte sich, dass es zahlreiche Verordnungen gibt, die Bauern und Winzern in ihrer Arbeit behindern.

Trier-Saarburg. (red) Kreisvorsitzender Walter Clüsserath begrüßte auf der jüngsten Kreisvorstands- und Delegiertenversammlung Landwirtschaft im Haus der Landwirtschaft in Trier auch Landrat Günther Schartz für den Kreis Trier-Saarburg. "Sein Vater, Ökonomierat Günther Schartz, hat sich in überragender und unvergessener Art und Weise um die Bauern und Winzer des Landkreises verdient gemacht", sagte Clüsserath über den kürzlich Verstorbenen.Dass Fachgesetze oftmals unsachlich Auflagen beinhalten und Kosten verursachen, beweist die Umsetzung der Düngeverordnung aus dem Jahre 2006 mit zeitlich starr festgelegten Ausbringungsverboten für Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft, die eine pflanzengerechte Düngung oftmals verhindern. Diesen Sachverhalt bestätigte der landesweit zuständige Fachmann Friedhelm Fritsch vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück. Er bemerkte fehlenden Sach- und Fachverstand und sagte Hilfe zu.Verpachtung an regionale Jäger

Über die Probleme bei der Wildschadensregulierung und der Ausgestaltung von Jagdpachtverträgen berichtete Marianne Bettendorf von der Unteren Jagdaufsichtsbehörde und bestätigte, dass die Wildschweinbestände in vielen Jagdrevieren im Kreis hoch seien, mit der Folge einer erhöhten Wildschadenshäufigkeit. Bei der Verpachtung von Jagdrevieren solle nicht auf den letzten Euro geschaut werden. Jäger aus der Region seien zu bevorzugen. Das regele viele Probleme von selbst.Probleme bereitet die nationale Umsetzung der EU-Tiertransport-Verordnung, bei der selbst erfahrene Landwirte Tiere über 65 Kilometer Transportstrecke nur dann verbringen dürfen, wenn ein entsprechender Befähigungsnachweis ab dem 1. Januar vorliegt. Der Kreisverband fordert eine Lockerung des Gesetzes. Zur Marktsituation gab Klaus Mathy, Vertriebsgruppenleiter der RWZ in Wittlich, Auskunft. "Zwar ist die Preisentwicklung erfreulich, die Landwirte kämpfen jedoch zur Zeit mit erschwerten Erntebedingungen und Qualitätsproblemen" so Mathy. Witterungskapriolen, Rechtsauflagen und höhere Vorkosten trüben die tendenziell positive Marktentwicklung. Es müsse darauf geachtet werden, dass die Marktpreise auch beim Landwirt ankommen und der Handel die Bauern nicht als Alibi für überzogene Preiserhöhungen missbraucht. Insgesamt begrüßte Mathy die aktuelle Marktentwicklung. Landrat Günther Schartz zeigte sich erschrocken über die Auflagenflut und Verordnungslast. "Die Wirtschaftlichkeit und die Weiterentwicklung werde ohne Not verschlechtert und behindert. Wo wir können, werden wir helfen!"

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