Zwei Gleise im Tunnel

TRIER. Mit Nachdruck hat sich der Kreisausschuss Trier-Saarburg für den Erhalt der Zweigleisigkeit auf der Obermoselstrecke ausgesprochen. Die Bahn plant im Zuge der Tunnelsanierung zwischen Nittel und Wellen aus Kostengründen einen eingleisigen Ausbau, hat aber nach der Intervention von Kommunalpolitikern eine Überprüfung des laufenden Planfeststellungsverfahrens zugesagt.

Der Nitteler Tunnel müsse zweigleisig bleiben; ein Rückbau auf eine Spur, wie er von der Bahn AG anlässlich der Sanierung des Tunnels geplant sei, ermögliche nur noch in sehr beschränktem Maße zusätzliche Zugverkehre auf der Strecke Trier-Metz. Das betonte der Kreisausschuss Trier-Saarburg in seiner Sitzung am Montagabend. Landrat Günther Schartz informierte über ein am Montagmorgen stattgefundenes Treffen von Kommunalpolitikern mit Vertretern der Bahn. Dabei habe die Bahn eine Prüfung zugesagt, ob sie das laufende Planfeststellungsverfahren stoppen und die Mehrkosten von zehn Millionen Euro für das zweite Gleis finanzieren kann. Die Kostenschätzungen für den im Jahr 2009 geplanten eingleisigen Ausbau des Nitteler Tunnels belaufen sich auf 22 Millionen Euro; der zweigleisige Ausbau soll 32 Millionen Euro kosten. Obermoselstrecke Thema im Parlamentarier-Rat

Der geplante Rückbau des Tunnels laufe den Bemühungen entgegen, ab dem 16. Juni an Wochenenden eine direkte Bahnverbindung zwischen Metz und Trier einzurichten und damit Anschluss an das französische Hochgeschwindigkeitsnetz zu bekommen, so Schartz. Außerdem sei zu hören, dass Frankreich die Bahnstrecke Thionville-Apach ausbauen wolle. Als Argument für die Beibehaltung der zweigleisigen Schienenverbindung führt die Kreisverwaltung auch die Eisenbahn-Benutzungsverordnung an. Diese besagt, dass international verkehrende Güterzüge bei der Trassenzuteilung Vorrang vor dem Nahverkehr haben. "Im eingleisigen Abschnitt des Nitteler Tunnels kann das zu Kreuzungskonflikten und zu Betriebsstörungen im gesamten Nahverkehr auf der Obermoselstrecke führen", bemerkte Schartz. Um den Bemühungen um eine bessere Bahnanbindung an Frankreich und Luxemburg Nachdruck zu verleihen, hat der Landrat das Thema eines besseren grenzüberschreitenden Personennahverkehrs auf die Tagesordnung des interregionalen Parlamentarier-Rats am 30. März setzen lassen.

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