Issel. (sbn) Der Geruch von Zimt und heißer Schokolade liegt in der Luft, während Leonard, der Zauberer, einen Tisch über die Bühne schweben lässt. Seinen kleinen Zuschauern bleibt die Spucke weg. Mit ungläubigen, groß geweiteten Augen starren sie (und ihre Erzieherinnen) fassungslos auf das in der Luft frei tanzende Tischchen. Und, wer nicht genau hinschaut, übersieht glatt, dass hier etwas passiert, was leider im Alltag vieler viel zu selten vorkommt: nämlich, dass behinderte und nicht behinderte Kinder zusammen Spaß haben. "Das ist für uns Erzieherinnen ein Stück Weihnachten", sagt Organisatorin Alexandra Hauer. "Das unbeschwerte, ungezwungene Miteinander der Kinder zeigt, dass Integration funktioniert." Kinder aus den Förderkindergärten Issel und Könen, der Levana-Schule und aus dem Regelkindergarten Angela-Merici in Issel samt ihren Erzieherinnen und Betreuerinnen singen, klatschen und freuen sich mit Musikpädagogin Sabine Hirler. Die Neuntklässler der Stefan-An-dres-Realschule haben kurzerhand eine Sozialpädagogikstunde mit Lehrerin Klaudia Neufang in die ICV-Halle verlegt und helfen beim Teigausrollen und Plätzchenausstechen. Der Teig wurde vom Penta-Hotel Trier gesponsert und am frühen Morgen angeliefert. "Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, dass unsere Kinder genauso viel Spaß und Freude haben wie andere", freut sich still eine Mutter. "Sind sie nicht herzallerliebst, unsere Kinder?"

Alexandra Hauer, Leiterin der beiden Lebenshilfe-Einrichtungen in Issel und Könen, hat sich bewusst "für ein etwas anderes Programm" zum Jubiläum entschieden. "Die Kinder sollen diesen Tag vorweihnachtlich genießen, und da gehört das Plätzchenbacken doch einfach dazu."

Mittendrin stehen die Schüler und bepinseln ihre süßen Kreationen mit Kuvertüre. "Zuckerstreusel müssen auch noch drauf!", weiß eine Kleine mit blonden Zöpfen und stibitzt sich einen kreisrunden Schokotaler vom Tisch. Als am Nachmittag der Nikolaus kommt und mit weißen Luftballons und viel Gesang begrüßt wird, da macht sich langsam zwar die Müdigkeit in vielen Gesichtern bemerkbar, doch ist es die Freude in den Augen der Kleinen, die alles andere vergessen lässt.