Zwischen Regeln und Freiheit

Zerstörte Möbel oder alkoholisierte Teenies: Szenen wie diese sind im Jugendtreff Föhren vorbei. Dass die kommunale Jugendarbeit wieder in sinnvolle Bahnen gelenkt wurde, ist wohl vor allem Juliane Weyer zu verdanken.

 Andreas, Vanessa, Sarah, Ralf und Eylin begrüßen es, dass sich Juliane Weyer (Zweite von links) um den „Offenen Jugendtreff“ Föhren kümmert. TV-Foto: Katja Krämer

Andreas, Vanessa, Sarah, Ralf und Eylin begrüßen es, dass sich Juliane Weyer (Zweite von links) um den „Offenen Jugendtreff“ Föhren kümmert. TV-Foto: Katja Krämer

Föhren. (kat) "Wäre der Jugendtreff nicht da, hätten wir nichts, wo wir hingehen könnten", meint Andreas (15). Mittwochs und freitags treffen sich Teenager aus Föhren im offenen Jugendtreff, einem selbst gestalteten Raum. Das Besondere: Seit Januar 2007 hat die Gemeinde die Diplom-Sozialarbeiterin Juliane Weyer als Pädagogische Fachkraft eingestellt. Denn die Vergangenheit hatte gelehrt, dass Jugendliche, die keine Erfahrung mit der Jugendarbeit haben, schnell überfordert sind, eigenverantwortlich einen offenen Jugendtreff zu leiten. "Wir mussten den Jugendtreff wegen Vandalismus und alkoholisierten Jugendlichen schließen", berichtet Jürgen Reinehr, Ortsbürgermeister von Föhren. Mit Juliane Weyer im Rücken hat sich der Jugendtreff in den vergangenen 15 Monaten offensichtlich zu einer vertrauensvollen, skandalfreien Umgebung für die Jugendlichen entwickelt. "Wir haben gemeinsam Regeln erarbeitet, aber es herrscht kein Klima von starren Anweisungen", sagt Juliane Weyer. Aus Sicht der Teenies meistert sie den Balanceakt zwischen "Richtung geben" und "Freiheit lassen" sehr gut. Konflikte werden sofort ausdiskutiert, jeder ist im Treff willkommen, dort kann man sich unter anderem auf Aktionen wie das Anstreichen der Grillhütte vorbereiten. Juliane Weyer möchte den Jugendlichen Stück für Stück Verantwortung geben, dass einige von ihnen später den Jugendtreff selbstständig leiten können.Man könne zwar nicht alle Jugendlichen mit der Einrichtung erreichen, so Jürgen Reinehr, aber es sei wichtig, das Angebot "Offener Jugendtreff" zu machen. Nächste Folge der Serie: Jugendarbeit in Riol.Extra "Kids-Time": Am 15. Mai ab 15 Uhr findet die "Kids-Time" im Jugendtreff statt. Damit die Kleinen den Jugendtreff beschnuppern können, haben sich die Teenager etwas Besonderes einfallen lassen. Nur soviel wird verraten: Es dreht sich alles um die Sinne. Weitere Informationen unter: www.jc-foehren.jugendsurft.de (kat)

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