Krimi im Kylltal: Spannende Lesung am Tatort

Kordel · Mysteriöse Vorkommnisse am Eifelsteig - sie sind das Thema des Kriminalromans "Der Eifelsteig-Vorfall". Dessen Autor, Andreas Dronke aus Kordel, hat sein neues Buch jetzt an einem der Originalschauplätze, der Burg Ramstein im Kylltal, vorgestellt. Die Besucher erlebten eine etwas ungewöhnliche Lesung.

 Teilnehmer sind mitten im Geschehen: Andreas Dronke (Mitte) gibt den Gästen auf der Burg Ramstein Einblicke in die Geschichte, die er in seinem Buch erzählt. TV-Foto: Anke Emmerling

Teilnehmer sind mitten im Geschehen: Andreas Dronke (Mitte) gibt den Gästen auf der Burg Ramstein Einblicke in die Geschichte, die er in seinem Buch erzählt. TV-Foto: Anke Emmerling

Kordel. Die zur Lesung angereisten Besucher warten plaudernd am Wanderparkplatz unterhalb der Burg Ramstein, da hetzt plötzlich ein junger Mann aus dem Wald. In der Hand einen Holzknüppel schwingend presst er atemlos hervor: "Ich bin ihnen gerade noch entkommen, sie verfolgen mich! Kommen Sie schnell mit, es ist gefährlich hier!"
Dann stürzt er den Burgberg hinauf, die Gruppe hinterher. Sie erfährt dabei bruchstückhaft, dass es sich bei dem Verfolgten um Autor Andreas Dronke handelt, der wie andere Wanderer auf dem Eifelsteig entführt werden sollte. Während er von zwielichtigen mit Kettensäge bewaffneten Schurken erzählt, springt plötzlich ein Mann mit einem solchen Gerät aus dem Dickicht, zieht sich aber angesichts der Gruppe sofort wieder zurück ins Gehölz. Bald darauf gellt ein spitzer Schrei durch den Wald. "Die Joggerin", entfährt es Dronke vor Schrecken.
Die Besuchergruppe nimmt das Geschehen mit Humor. Denn es ist klar, das hier ist nur eine Inszenierung. Wie sie mit dem Romangeschehen zusammenhängt, klärt sich wenig später im schummrigen Halbdunkel der von Felsen und alten Mauern begrenzten Diether-von-Nassau-Kammer in der Burg Ramstein auf, wo Dronke Passagen aus "Der Eifelsteig-Vorfall" liest. Darin geht es um ein Komplott, das zum Ziel hat, dem Eifelsteig durch Entführung von Wanderern ein Ende zu bereiten.
Nachdem in lebensnahen atmosphärischen, manchmal etwas klischeehaften Schilderungen einige Protagonisten, darunter ein Kriminalbeamter außer Dienst, vorgestellt sind, wird angerissen, wer als Drahtzieher hinter dem Komplott steckt. Und da schmunzeln manche, denn die Bezüge zu aktuellen Vorkommnissen sind deutlich. Der bis vor Gericht ausgetragene Widerstand von Waldbesitzern gegen den Steig stand hier Pate.
Doch zu viel verrät Dronke nicht, schließlich sollen Neugier und Spannung erhalten bleiben. Stattdessen gibt es einen nach all den Schreckensszenarien versöhnlichen Ausklang mit Signierstunde, Sekt und Häppchen, bei dem Besucher die originelle Präsentationsidee loben. ae
Der Eifelsteig-Vorfall ist im S.MO Verlag Kordel erschienen, kostet zehn Euro und ist überall im Buchhandel erhältlich.

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